taz.de -- Interview mit ausgebüxtem Känguru: Brodelnder Freiheitsdrang

In Brandenburg ist ein Känguru verschwunden. Mehrmals. Wir haben es aufgespürt und über seine Beweggründe ausgefragt.
Bild: Nach dem Interview verschwand das Känguru wieder, sein Aufenthaltsort ist unbekannt.

taz: Känguru, Sie sind mehrmals in Brandenburg Ihrem Besitzer entwischt. Selbst wenn Sie von der Polizei eingefangen werden, gelingt es Ihnen immer wieder zu fliehen. Überall im World Wide Web finden sich Meldungen zu ihrer Flucht, die Kommentatoren feiern Sie. Was sagen Sie dazu?

Känguru: Das Tolle am Internet ist, dass endlich jeder der ganzen Welt seine Meinung mitteilen kann – Das Furchtbare ist, dass das auch jeder tut.

Ah ja, aber wie haben Sie es geschafft. Sie sind einmal ausgebüxt, wurden von der Polizei eingesperrt und sind wieder geflohen. Wie haben Sie das geschafft?

You can do it, if you really try.

Aber woher kommt dieser Freiheitsdrang? Gefällt es Ihnen bei Ihrem Mitbewohner Marc-Uwe Kling nicht mehr? Oder hat das vielleicht etwas mit ihrer Vergangenheit in der DDR zu tun?

Pfeifen Sie mal.

(pfeift) Warum sollte ich pfeifen?

Wer pfeift, kann nicht reden.

Aber im Ernst, warum streben Sie so nach Freiheit?

Lieber fünfmal nachgefragt, als einmal nachgedacht!? Du fragst mich was Freiheit ist!? Ich sag dir was Freiheit ist! (steigt auf einen Barhocker und wirft eine Schnapspraline in sein Glas)

Danke für das Interview.

5 Jan 2015

AUTOREN

Laila Oudray

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