taz.de -- Al-Dschasira-Journalist frei: Ägypten schiebt Reporter Greste ab
Über ein Jahr lang saß der australische Journalist Peter Greste im Gefängnis. Nun hat Ägypten seine Ausweisung angeordnet.
KAIRO ap | Ein mehr als ein Jahr lang in Ägypten inhaftierter australischer Journalist ist aus dem Gefängnis entlassen worden. Die Freilassung von Peter Greste sei nach Zustimmung des Präsidenten erfolgt, teilten am Sonntag ein ägyptischer Gefängnisbeamter und die amtliche Nachrichtenagentur des Landes mit. Der Reporter des Fernsehsenders Al-Dschasira verließ Ägypten am Nachmittag an Bord eines Flugzeugs mit Ziel Zypern, wie aus Kairoer Flughafenkreisen verlautete.
Greste und zwei Al-Dschasira-Kollegen waren vergangenes Jahr wegen [1][Vorwürfen im Zusammenhang mit Terrorismus] in Ägypten zu mindestens [2][sieben Jahren Haft verurteilt worden]. Der Fall hatte international [3][Kritik hervorgerufen]. Das Schicksal der beiden anderen Verurteilten, Mohammed Fahmy und Mohammed Baher, blieb am Sonntag zunächst unklar. Nach einem Ende 2014 verabschiedeten Gesetz kann der ägyptische Präsident Abdel Fattah al-Sisi ausländische Angeklagte oder Verurteilte abschieben, wenn dies als Interesse der nationalen Sicherheit erachtet wird.
Die ägyptische Führung hatte das Team um Greste nach dem Sturz des islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi im Sommer 2013 beschuldigt, Bildmaterial gefälscht und damit Proteste angestachelt zu haben. Kairo bezichtigt den in Katar angesiedelten Sender Al-Dschasira, Ansichten der in Ägypten inzwischen verbotenen Muslimbruderschaft Mursis zu verbreiten.
Der Sender bestreitet das und betont, die Journalisten hätten nur ihre Arbeit getan.
1 Feb 2015
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