taz.de -- Neue Regeln für Kfz-Kennzeichen: Lächerlich, anstößig, Nazi
Österreich will Kfz-Kennzeichen mit Hitler-Chiffren verbieten. Bei Nazis beliebte Kombinationen sollen auf einer Negativliste stehen.
WIEN dpa | Unter Rechtsextremisten beliebte Buchstaben- und Zahlencodes sollen künftig auf Kfz-Wunschkennzeichen in Österreich verboten werden. Verkehrsminister Alois Stöger (SPÖ) plane eine Novelle des Kraftfahrzeuggesetzes, bestätigte das Ministerium am Montag.
Die Negativliste entsprechender Nazi- und Rassisten-Chiffren steuert das Mauthausen Komitee (MKÖ) bei, das gegen alle Formen des Extremismus kämpft.
Derzeit sind „lächerliche oder anstößige Buchstabenkombination“ verboten. Künftig sollen auch Zahlen hinzukommen. Codes können unter anderem 18 (steht für die Initialen Adolf Hitlers) und 88 (Heil Hitler) sein.
„Die Szene entwickelt die Codes immer weiter. Der Gesetzgeber muss darauf achten, was im Trend ist“, so die Sprecherin. Auch in Deutschland sind Kennzeichen verboten, die gegen die guten Sitten verstoßen.
16 Feb 2015
TAGS
ARTIKEL ZUM THEMA
Mit der Ausstellung „Wien. Die Perle des Reiches. Planen für Hitler“ werden erstmals lange vernachlässigte Forschungen zu den Planungen der NS-Zeit vorgestellt.
Die rechtspopulistische FPÖ setzt sich für den Erhalt der österreichischen Sprache und Kultur ein. Nun wurde uns die korrigierte Fassung zugespielt.
Das „Philosophie Magazin“ widmet Philosophen im Nationalsozialismus eine Sonderausgabe. Die Zeitschrift „Prokla“ untersucht globale Proteste.
Für seinen neuen Film ist Ulrich Seidl in Österreichs Keller gestiegen. Ein Gespräch über Bigotterie, Hakenkreuze und Sigmund Freud.
Gegen den Ball rechter Burschenschaften demonstrieren in Wien Tausende. Die Situation bleibt weitestgehend friedlich.
Ein Gruppe Autonomer darf am Freitag in Wien nicht gegen den Burschenschaftlerball demonstrieren. Sie habe, so die Polizei, zur Gewalt aufgerufen.
In „Aberland“ zeigt die österreichische Autorin Gertraud Klemm, wie die moderne Frau in uralte Fallen tappt.