taz.de -- Nach Mord an atheistischem Blogger: Verdächtiger in Bangladesch verhaftet

Der islamkritische Autor Avijit Roy wurde in Dhaka brutal mit Macheten getötet. Ein potentiell fundamentalistischer Blogger wurde nun festgenommen.
Bild: Farabi Shafiur Rahman wird von Mitgliedern des Rapid Action Battalion der Presse präsentiert.

DHAKA afp | Wenige Tage nach der Ermordung des prominenten atheistischen Bloggers Avijit Roy haben die Sicherheitskräfte in Bangladesch einen Verdächtigen festgenommen. Der „fundamentalistische Blogger“ Farabi Shafiur Rahman sei in der Hauptstadt Dhaka gefasst worden und gelte als „Hauptverdächtiger“, teilten Eliteeinheiten am Montag mit. Erste Erkenntnissen zufolge habe er Roy in den Onlinediensten Twitter und Facebook bedroht.

Roy war nach Angaben der Polizei vom vergangenen Donnerstag bei der Rückkehr von einer Buchmesse in Dhaka mit Macheten angegriffen worden. Er erlitt tödliche Kopfverletzungen, seine Ehefrau Rafida Ahmed wurde schwer verletzt und verlor einen Finger. Roy, der die US-Staatsbürgerschaft besitzt, war der Gründer des Blogs [1][Mukto-Mona], das sich in dem mehrheitlich muslimischen Land kritisch mit dem Islam auseinandersetzte.

Im Jahr 2013 war in Bangladesch bereits der atheistische Blogger Ahmed Rajib Haider von einer kleinen Islamistengruppe ermordet worden. Sein Tod trieb damals zehntausende Menschen zu Protesten auf die Straßen. Zugleich forderten aber radikale Islamisten, atheistische Blogger wegen Gotteslästerung hinzurichten.

Die säkulare Regierung von Ministerpräsidentin Sheikh Hasina ließ daraufhin vier Blogger festnehmen und ein Dutzend Websites und Blogs blockieren, um dem Zorn der Islamisten zu begegnen. Zugleich verstärkte sie die Sicherheitsvorkehrungen für die Blogger.

2 Mar 2015

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[1] http://www.mukto-mona.com/

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