taz.de -- Die Wahrheit: Des Frühlings modriger Hauch

Donnerstag ist Gedichtetag auf der Wahrheit. Heute darf sich die Leserschaft an einem Poem über Gefühle in dieser blühenden Jahreszeit erfreuen.

Frühling kommt mit Sang und Schall

stets von oben aus dem All.

Macht an alter Stelle fest,

beispielsweise im Geäst

eines Baums in Park und Wald –

findet auch woanders Halt:

Vögel trillern, Blumen blühn

und die Lüfte wehen grün

durch den Wiesengrund – und weich,

Enten wackeln Richtung Teich.

Frühling ist im Wind und wärmt,

alle Welt geht raus und schwärmt!

Mancher lächelt viel und pfeift,

wenn ihn bald die Liebe streift.

Sie entführt ihn himmelwärts,

macht ihm federleicht sein Herz,

so dass er, auf Zeit verwirrt,

durch die Atmosphäre irrt,

gar nicht weiß, wie ihm geschieht,

bis er wieder klarer sieht …

Was begann mit viel Gefühl,

endet nämlich gerne kühl:

mal mit einem Wolkenbruch –

öfter auch mit Mundgeruch!

12 Mar 2015

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