taz.de -- Die Wahrheit: Osterfrühstück

In dieser Woche ist mal der Karsamstag Gedichtetag auf der Wahrheit. Zu diesem Anlass darf sich die Leserschaft an einem Poem über Ei erfreuen.
Bild: Trara.

Ein Mensch, der gern in Eier beißt

und Ostern gleich ein paar verspeist,

der denkt im Grunde nicht daran,

dass er sich auch verschlucken kann,

dass es wie aus dem Nichts und prompt

zu einem Hustenanfall kommt.

Denn meist versagt der Schluckreflex,

beißt er zu hastig in die eggs!

Dann landen Bröckchen, gelb und weiß,

die stets Bestandteil eines Eis,

beim morgendlichen Osterschmaus

im frühlingsbunten Osterstrauß.

Und auch der schön gedeckte Tisch

wirkt nach den Salven nicht mehr frisch.

Gelb-weiße Sprenkel auf der Tür -

der Hustenanfall sorgt dafür!

So manches Stückchen, halb verdaut,

klebt plötzlich auf geschminkter Haut.

Selbst durch die schönste Föhnfrisur

zieht sich die Ostereierspur …

Bald stutzt man dann im weiten Rund:

Er spuckt nicht mehr, der wunde Schlund!

Die Stimmung ist nun sehr gedämpft,

der Attentäter abgekämpft.

Er schaut sich etwas hilflos um,

die Tischgesellschaft pflückt sich stumm

den Auswurf aus Gesicht und Haar,

ist jetzt wohl nicht mehr in Gefahr,

denkt: „Ostern macht ne Menge her -

wenns doch bloß ohne Eier wär'!“

4 Apr 2015

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Penners

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