taz.de -- Angebliche Spione in Nordkorea: Südkorea fordert Freilassung

Nordkorea verhaftet zwei südkoreanische Männer wegen Spionage. Der Vorwurf: Sie wollten mit Falschgeld wirtschaftliches Chaos anrichten.
Bild: Im Fernsehen: Südkorea fordert Nordkorea auf, die beiden Männer freizulassen.

SEOUL ap | Südkorea hat seinen Nachbarn im Norden am Freitag aufgerufen, zwei angebliche Spione sofort freizulassen. Wie die staatliche nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA am Donnerstag berichtete, waren die beiden südkoreanischen Männer bereits Ende vergangenes Jahr verhaftet worden. Sie sollen vertrauliche Informationen über die Regierungspartei des Machthabers Kim Jong Un, das Militär und staatliche Organisationen gesammelt haben.

Ein Sprecher des südkoreanischen Einheitsministeriums, Lim Byeong Cheol, bestätigte am Freitag, dass die beiden Männer, die Kim Kuk Gi und Choe Chun Gil heißen, Südkoreaner seien. Sie seien allerdings an keinerlei Spionageoperation beteiligt gewesen. Dies teilte auch der nationale Geheimdienst mit. Was die beiden Männer in Nordkorea wollten, ist unklar.

KCNA veröffentlichte Fotos der beiden Gefangenen. Kim wurde demnach im September in Pjöngjang, Choe im Dezember nahe der Grenze zu China festgenommen. Die beiden hätten während einer Pressekonferenz in Pjöngjang bekanntgegeben, dass sie versucht hätten, die Informationen über die nordkoreanische Führung zu sammeln. Zudem hätten sie zugegeben, dass sie mit Falschgeld wirtschaftliches Chaos anrichten und „unseriöse“ Publikationen unter der Bevölkerung verbreiten wollten, hieß es.

Pjöngjang nimmt häufiger Staatsbürger aus dem Süden der Koreanischen Halbinsel mit dem Vorwurf der Spionage fest. Laut Expertensicht will das abgeschottete Land damit Druck auf Seoul ausüben oder die Wut des nordkoreanischen Volkes auf den Süden erhöhen.

27 Mar 2015

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