taz.de -- Zufluchtsort Ägäis: Zahl der Flüchtlinge vervierfacht

Mehr als 10.000 Menschen sind in den ersten Monaten des Jahres von der Türkei aus nach Griechenland gekommen. Die Polizei ist überfordert.
Bild: Gerettete Flüchtlinge auf einem Boot der griechischen Küstenwache im November 2014

ATHEN dpa | Die Menschen, die in der Ägäis Zuflucht suchen, nimmt immer weiter zu. Die Zahl der Migranten, die aus der Türkei nach Griechenland kommen, hat sich im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum fast vervierfacht. Insgesamt seien im Januar, Februar und März 10.445 Migranten aufgegriffen worden, teilte die griechische Küstenwache am Donnerstag mit. Die meisten stammen aus Syrien. Im ersten Quartal 2014 waren es 2.863 Menschen.

Die Verbände der Beamten von Polizei- und Küstenwache hatten am Vortag an die Regierung appelliert, nicht noch mehr Migranten aufzunehmen. „Wir heben die Hände hoch“, hieß es in einer Erklärung der Polizeibeamten der Insel Kos.

Auf Fernsehbildern war zu sehen, dass dort im Hof der Polizei- und der Küstenwachestationen Hunderte Migranten – darunter zahlreiche Kleinkinder – auf der Erde schlafen. Das Militär brachte nach Medienberichten Zelte, um die Menschen unterzubringen.

In der Westtürkei warten nach Schätzungen der griechischen Küstenwache Zehntausende Migranten auf eine Gelegenheit, nach Griechenland und damit in die EU zu kommen. Allein am Mittwoch waren auf den griechischen Ägäisinseln Lesbos, Chios, Agathonisi, Kos und Rhodos knapp 500 Migranten angekommen.

9 Apr 2015

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