taz.de -- Opferzahlen zum Syrien-Konflikt: 220.000 Tote

Über 220.000 Menschenleben hat der Krieg in Syrien bisher gefordert. Laut der Beobachtungsstelle für Menschenrechte sind 80.000 Zivilisten und Kinder darunter.
Bild: Mitglieder der Rothalbmond-Gesellschaft bergen ein drittes Massengrab im syrischen Jisr al-Shughour

DAMASKUS/LONDON/BEIRUT dpa/afp | Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte sind in Syrien seit dem Beginn des Bürgerkriegs im März 2011 mehr als 220.000 Menschen getötet worden. „Seit dem Beginn der Revolte gegen den Präsidenten Baschar al-Assad haben wir 222.271 Tote registriert“, sagte der Leiter der Beobachtungsstelle, Rami Abdel Rahman, am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP.

Die Zahl der getöteten Zivilisten beläuft sich demnach auf 67.293, darunter 11.021 Kinder. Unter den getöteten Kämpfern gegen die Regierung macht die Beobachtungsstelle 39.848 syrische Rebellen und 28.253 ausländische Dschihadisten aus. Bei den toten Kämpfern für die Regierung in Damaskus zählte sie 46.843 syrische Soldaten, 34.872 Milizionäre der Nationalen Verteidigungskräfte, 682 Mitglieder der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah und 2.844 schiitische Milizen aus anderen Ländern.

Nach Angaben der Aktivisten starben allein seit dem 15. März rund 5.000 Menschen als Folge von Gewalt. Die Angaben der in Großbritannien ansässigen Beobachtungsstelle, die in Syrien über ein dichtes Netz von Informanten verfügt, können von unabhängiger Seite kaum überprüft werden.

Nicht enthalten sind in diesen Opferzahlen politische Gefangene, von Dschihadisten verschleppte Menschen und Vermisste mit unklarem Schicksal. In den Gefängnissen des Assad-Regimes vermutet die Beobachtungsstelle 20.000 Häftlinge. 9.000 Menschen befinden sich demnach in der Gewalt der Al-Kaida-nahen Al-Nusra-Front oder der Terrormiliz Islamischer Staat (IS).

17 Apr 2015

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