taz.de -- Flüchtlingskatastrophe im Mittelmeer: Schiff vor Rhodos zerschellt

Ein Flüchtlingsboot, das offenbar aus der Türkei kam, ist direkt vor der Touristeninsel Rhodos zerschellt. Mindestens drei Menschen starben, 93 wurden gerettet.
Bild: Flüchtlingsboot im Mittelmeer (Archivbild Januar 2014, aufgenommen vor Lampedusa).

ATHEN/RHODOS dpa | Direkt vor einem beliebten Strand der griechischen Touristeninsel Rhodos ist ein Schiff mit Dutzenden Flüchtlingen an Felsen zerschellt. Mindestens drei Menschen starben, darunter ein vierjähriges Kind, wie die Küstenwache am Montag mitteilte. Weitere 93 wurden demnach aus dem Wasser gerettet, 30 von ihnen kamen ins Krankenhaus. Wie viele Menschen insgesamt an Bord waren, konnte die Küstenwache zunächst nicht sagen.

Nach ersten Erkenntnissen der Küstenwache kam das Schiff offenbar aus der Türkei. Der Kutter lief auf Felsen rund 100 Meter vor dem beliebten Badestrand Zefyros der Stadt Rhodos auf und zerschellte. Augenzeugen gaben an, die Flüchtlinge klammerten sich an Teile des Schiffes, um die Küste zu erreichen. Medienberichten zufolge beteiligten sich auch Inselbewohner an der Rettung.

Die Suche nach weiteren Migranten dauerte am Montagnachmittag an. Auch Taucher waren im Einsatz. Über die Nationalität der Menschen wurde zunächst nichts bekannt. Augenzeugen sagten im örtlichen Rundfunksender, viele von ihnen seien aus Syrien.

Über die Ägäis versuchen Schleuserbanden immer wieder, Migranten und Flüchtlinge von der türkischen Küste nach Westeuropa zu bringen. Allein in den vergangenen 48 Stunden waren auf den Ägäisinseln nach offiziellen Angaben 454 Migranten angekommen.

20 Apr 2015

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