taz.de -- Anschlag in Nigeria: Fünf Studenten verletzt

Im Nordosten Nigerias wurde ein Anschlag auf eine Hochschule verübt. Vermutlich ist die Terrorgruppe Boko Haram dafür verantwortlich.
Bild: Die nigerianische Armee geht gegen Boko Haram vor.

POTISKUM ap | Die islamistische Terrorgruppe Boko Haram hat offenbar eine Hochschule in Nordosten Nigerias überfallen und fünf Studenten mit Schüssen verletzt.

Augenzeugen berichteten, die Angreifer hätten am Freitag auf Wachen am Eingang der Wirtschafts- und Verwaltungsschule in der Stadt Potiskum im Staat Yobe geschossen und eine Bombe in einem Wohnheim auf dem Gelände gezündet. Soldaten und Polizisten eilten herbei und eröffneten das Feuer auf die mutmaßlichen Extremisten, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur AP beobachtete.

Die Schießereien zwischen den Angreifern und den Sicherheitskräften dauerten an. Potiskum ist die größte Stadt im Staat Yobe. Der Überfall erinnert an die Attacke, die Mitglieder der somalischen Al-Shabaab-Miliz Anfang April auf den Campus der Universität in Garissa im Osten Kenias verübt hatten. Damals töteten sie fast 150 Menschen.

Die Angreifer waren nach Berichten von Augenzeugen gegen 08.00 Uhr morgens am Schultor angekommen und hatten auf die Wachen geschossen, die flohen. Dann seien die Männer schießend auf das Gelände gestürmt und hätten die Bombe im Wohnheim detonieren lassen. Die meisten Studenten seien zu der Zeit aber in den Klassenräumen gewesen.

Boko Haram will im Nordosten Nigerias einen islamischen Gottesstaat errichten, sie lehnt westliche Einflüsse und Bildung ab. Durch die Gewalt der Terrorgruppe kamen Tausende Menschen ums Leben. Seit drei Monaten unterstützen die Armeen der Nachbarstaaten Nigeria im Kampf gegen die Extremisten. Diese konnten weitgehend aus von ihnen eroberten Dörfern vertrieben werden und halten sich jetzt im weitläufigen Sambisa-Wald als letztem Rückzugsgebiet auf.

8 May 2015

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