taz.de -- Geiseln von Boko Haram in Nigeria: 60 Frauen und 100 Kinder befreit

Die Armee hat in Nigeria erneut Geiseln aus der Gefangenschaft der Terrorgruppe Bokoo Haram befreit. Bei der Aktion im Nordosten des Landes gab es Tote.
Bild: Seit einigen Wochen geht die Armee stärker gegen Boko Haram vor

ABUJA/KANO rtr/afp | Die nigerianische Armee hat nach eigenen Angaben etwa 160 weitere Geiseln aus der Gewalt der Islamistengruppe Boko Haram befreit. Es handele sich um etwa 60 Frauen und hundert Kinder, sagte ein Militärsprecher am Donnerstag. Bei Gefechten zur Befreiung der Geiseln im Sambisa-Wald im Nordosten Nigerias wurden demnach eine Frau und ein Soldat getötet sowie acht Geiseln und vier Soldaten verletzt.

Die Region im Nordosten des Landes ist eine Hochburg der Islamisten. Sie haben dort zahlreiche Lager, von denen bis zum Donnerstag nur vier von nigerianischen Soldaten aufgelöst werden konnten.

Am Dienstag hatte die Armee die Befreiung von 200 Mädchen und 93 Frauen bekanntgegeben. Amnesty International zufolge hat Boko Haram seit Anfang 2014 mindestens 2000 Frauen entführt und sie als Sex-Sklavinnen oder Kriegerinnen missbraucht.

Die Miliz kämpft seit sechs Jahren für einen islamistischen Staat in Nigeria. Allein im vergangenen Jahr tötete sie dort und in den Nachbarstaaten etwa 10.000 Menschen. Für weltweite Bestürzung sorgte die Verschleppung von 276 Schülerinnen aus der Stadt Chibok vor einem Jahr. Von ihnen befanden sich zuletzt noch 219 in der Gewalt der Islamisten.

30 Apr 2015

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