taz.de -- Die Streitfrage: „All you need is Solidarität“

Gibt es gute oder schlechte Streiks? „Nein“, sagt der Bundesvorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes. Ein Streikforscher ist anderer Meinung.
Bild: Rumstehen, weil sich nichts bewegt. Verantwortlich ist Claus Weselsky, Chef der Lokführergewerkschaft (Mitte). Oder die Deutsche Bahn?

Gleich mehrere Gewerkschaften rufen in diesen Tagen zum Streik auf. Die Bahn steht still, Kitas bleiben zu und die Kinder zuhause. Viele sind von den ausgefallenen Zügen genervt, zeigen aber Verständnis für die Forderungen der Erzieherinnen.

Für Reiner Hoffmann ist jeder Streik gleichberechtigt. „Es gibt keine guten oder schlechten Streiks. Der Arbeitskampf ist durch Artikel 9 des Grundgesetzes geschützt und ein wichtiges Instrument, Forderungen von Arbeitnehmern durchzusetzen“, schreibt der Bundesvorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes der taz.am wochenende.

Ein kritischeres Verhältnis zum Arbeitskampf hat der Zürcher Historiker Christian Koller. Er hat zur Kulturgeschichte des Streikens geforscht. Ein Streik sei „so gut oder schlecht wie die erhobenen Forderungen und die Verhältnismäßigkeit der angewandten Mittel“. Deshalb gebe es „nicht nur gute und weniger gute, sondern auch gut und weniger gut terminierte und kommunizierte Streiks“.

Die Facebook-Nutzerin Sarah Lacht hatte eine Idee, wie man den Bahn-Reisenden entgegenkommen und den Streik frühzeitig beenden könnte: „Der Streik wäre schneller vorbei, wenn die Empörung sich direkt an den undemokratischen Quasi-Monopolisten DB wenden würde. Warum nicht einen netten Brief schreiben?“

In der taz.am wochenende vom 9./10. Mai 2015 lesen Sie, was der Vorsitzende der Linksfraktion im Bundestag, Gregor Gysi, und die Bundesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, Marlis Tepe, zu unserer Streitfrage sagen.

9 May 2015

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Brenner

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