taz.de -- Nazi-Verbrecher in Italien: SS-Führer Priebke ist tot
Erich Priebke war maßgeblich an einem Massaker beteiligt, bei dem Hunderte von Menschen erschossen wurden. Seine Tat hat der Nazi bis zu seinem Tod nie bereut.
ROM afp | Der NS-Kriegsverbrecher Erich Priebke ist offenbar tot. Der ehemalige SS-Offizier sei am Freitag im Alter von 100 Jahren in Rom gestorben, berichteten italienische Medien. Priebke stand in Rom unter Hausarrest, nachdem er 1998 in Italien wegen eines Massakers im März 1944 zu lebenslanger Haft verurteilt worden war.
Bis 1994 hatte Priebke unbescholten unter seinem echten Namen in einem Badeort in Argentinien gelebt. Dann entdeckte ihn ein nach Nazis recherchierender US-Journalist und Priebke wurde nach Italien ausgeliefert. Dort wurde er wegen des Massakers in den Ardeatinischen Höhlen bei Rom vor Gericht gestellt. 1998 wurde er zu lebenslanger Haft verurteilt. Doch nur ein Jahr später kam er wegen seines schlechten Gesundheitszustands und seines Alters wieder aus dem Militärgefängnis frei und in Hausarrest.
Am 23. März 1944 hatten italienische Partisanen mit Bomben 32 Männer einer deutschen Polizeieinheit getötet. Angeblich auf direkten Befehl Adolf Hitlers sollten für jeden toten Deutschen zehn Italiener sterben. Nur einen Tag nach dem Anschlag führten SS-Truppen insgesamt 335 ahnungslose Männer – der jüngste ein Jugendlicher von 15 Jahren – in die Höhlen, um sie zu erschießen.
Priebke soll als Hauptsturmführer die Namensliste der Opfer, unter ihnen 75 Juden, geführt haben. Er gestand außerdem, zwei Gefangene selbst erschossen zu haben. Er zeigte [1][nie Reue].
11 Oct 2013
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