taz.de -- Gefechte im Gazastreifen: Hamas meldet Waffenruhe mit Israel

Nach massiven Auseinandersetzungen im Gazastreifen hat sich die Hamas mit Israel auf eine Waffenruhe geeinigt. Bei den Gefechten gab es mehrere Tote.
Bild: Die teilweise zerstörte Sheikh-Zayed-Moschee in Gaza-City

Jerusalem ap | Nach der heftigsten Gewalteskalation seit Jahren hat die im Gazastreifen herrschende Hamas sich nach eigenen Angaben mit Israel auf eine Waffenruhe verständigt. Die Feuerpause sei Ergebnis ägyptischer Vermittlungsbemühungen, teilte die radikalislamische Gruppe am späten Samstagabend mit.

Laut israelischem Militär wurden allerdings noch in der Nacht zu Sonntag mehrere Granaten abgefeuert. Der Granatwerfer sei am frühen Sonntagmorgen angegriffen worden, hieß es. Danach blieb es offenbar auf beiden Seiten ruhig.

Die israelische Luftwaffe hatte wegen anhaltenden Raketenbeschusses aus dem [1][Gazastreifen] am Samstag das von der Hamas kontrollierte Gebiet so heftig bombardiert wie seit dem Gazakrieg von 2014 nicht mehr. Bei einem der Angriffe kamen in Gaza zwei Jugendliche ums Leben, wie das Gesundheitsamt der Stadt mitteilte. Außerdem wurden zwei Menschen durch eine Explosion getötet, die allerdings nichts mit israelischen Angriffen zu tun hatte. Vielmehr handelte es sich offenbar um einen Unfall in einem Sprengstofflager.

Hamas reagierte mit mehr als 200 Geschossen in Richtung Israel. Eine von Dutzenden palästinensischen Raketen schlug laut einem Rettungsdienst in einem Wohnhaus in der Stadt Sderot im Süden Israels ein und verletzte drei Zivilisten. Das israelische Kabinett wollte am Sonntag über die Lage beraten.

15 Jul 2018

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