taz.de -- Facebook löscht wegen Rassismus: Hass in US-Unabhängigkeitserklärung

Ein US-Zeitung veröffentlichte zum 4. Juli die US-Unabhängigkeitserklärung. Doch Facebook spürte in dem historischen Dokument Hassrede auf.
Bild: Der zehnte von zwölf Teilen der US-Unabhängigkeitserklärung erschien nicht

Liberty dpa | Facebook hat von einer US-Zeitung veröffentlichte Zitate aus der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung gelöscht – vermutlich, weil sie rassistische Äußerungen gegen Ureinwohner enthielten. In dem entfernten Abschnitt war unter anderem die Rede von „gnadenlosen Indianer-Wilden, deren bekannte Art der Kriegsführung es ist, alle ohne Rücksicht auf Alter, Geschlecht und Stand zu vernichten“.

Die Zeitung The Vindicator aus Liberty in Texas hatte im Vorlauf zum Unabhängigkeitstag am 4. Juli die Erklärung häppchenweise bei Facebook veröffentlicht. Der zehnte von zwölf Teilen erschien allerdings nicht – und von Facebook kam die Mitteilung, dass er gegen die Regeln zu Hassrede verstieß.

„Um ehrlich zu sein, enthält diese Passage so einiges, was als Hassrede eingestuft werden kann“, räumte das Blatt ein ([1][Text wegen DSGVO in Europa nicht abrufbar]). Einen Tag später entschuldigte sich Facebook für einen „Fehler“ und gab den Post frei.

Das weltgrößte Online-Netzwerk steht seit Jahren unter Druck, [2][mehr gegen Hassrede und Beleidigungen zu unternehmen]. Facebook setzt dafür verstärkt automatisierte Software ein und betont, dass immer mehr Posts herausgefiltert werden, noch bevor Nutzer sie zu sehen bekommen. In der Vergangenheit hatte sich Facebook wiederholt entschuldigen müssen, nachdem Kunstwerke und historische Fotos wegen der Darstellung von Nacktheit zeitweise entfernt worden waren.

5 Jul 2018

LINKS

[1] http://www.thevindicator.com/news/article_556e1014-7e41-11e8-a85e-ab264c30e973.html
[2] /Facebook-und-die-Meinungsfreiheit/!5497132

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