taz.de -- Containern
Auf der Grünen Woche stellt der Senat einen Plan gegen Lebensmittelverschwendung vor. Die Menge an weggeworfenem Essen soll bis 2030 halbiert werden.
Unsere Autorin möchte nicht, dass Essen weggeworfen wird. Doch wie rettet man es am besten? Und was sind „Containern“, „Bändern“ und „Foodsharen“?
Die Länder scheitern daran, die Rettung von Lebensmitteln zu entkriminalisieren. Dabei gibt es viel Sympathie dafür, Strafbarkeit abzuschaffen.
Anna Gallina, Hamburgs Justizsenatorin, wollte Containern teilweise entkriminalisieren. Nun ist sie bei den anderen Ländern abgeblitzt.
Cem Özdemir „diskriminiert Fleisch und Milch“ nur vorsichtig. Seine Ernährungspolitik muss jetzt ihren Namen verdienen, auch gegen eine starke Lobby.
Grüne und FDP wollen, dass Containern künftig nur bei Hausfriedensbruch bestraft wird. Ein echter Vorstoß gegen Verschwendung sähe anders aus.
Die Staatsanwaltschaft ermittelt nicht mehr gegen den Jesuitenpater, der Essen aus Müll von Supermärkten gerettet hatte. Der Priester protestiert.
Umweltaktivistin Melanie Guttmann geht containern und hat sich deswegen selbst angezeigt. Am Samstag wollen es ihr andere nachtun.
Pater Jörg Alt begrüßt, dass Agrarminister Özdemir Essensspenden erleichtern will. Wer Essen vor dem Müll rette, dürfe nicht bestraft werden.
Gegen Verschwendung: Agrarminister Özdemir setzt sich für einfachere Lebensmittel-Spenden ein. Der Handel solle abgelaufene Ware spenden anstatt wegwerfen.
Schwarz-Rot initiiert eine Bundesratsinitiative gegen Lebensmittelverschwendung. Die Euphorie für das Thema kommt erst kurz vor der Bundestagswahl.
Es ist richtig, dass Supermärkte nicht für ihren Müll haften müssen. Doch das Problem ist nicht das Containern, sondern Lebensmittelverschwendung.
Das Bundesverfassungsgericht hat keine Einwände gegen die strafrechtliche Verfolgung von Lebensmittelrettern. Die Urteile seien nicht willkürlich.
Caroline Kuhn und Franziska Schmitt sollen wegen Containerns bestraft werden. Jetzt ziehen sie vor das Bundesverfassungsgericht.
In Hamburg soll es ab 2020 einen Supermarkt geben, der nur abgelaufene Lebensmittel verkauft. Die Macher wollen Lebensmittelrettung etablieren.
Ein Bündnis aus 34 Organisationen will ein verbindliches Wegwerfverbot für Lebensmittel. Auch die Regeln für Haltbarkeitsdaten will es ändern.
AktivistInnen demonstrieren gegen den Wegwerfwahn, der Justizsenator unterstützt einen Hamburger Vorstoß zur Legalisierung des „Containerns“.
In Hamburg könnte Containern straffrei werden. Katharina Heinrich und Mischa Bareuther leben schon lange von Weggeworfenem.
Justizsenator Till Steffen will Lebensmittelrettungen entkriminalisieren. Alternativ könnte ein Wegwerfverbot für Nahrung kommen.
Beim Amtsgericht Hannover werden zwei Lebensmittelretter freigesprochen. Rechtlich bleibt das „Containern“ eine Grauzone.
Jens Spahn ist ein schlechter Verlierer und Trump poltert durch den Porzellanladen. Außerdem: Sind lange Haare besonders männlich?
Ein Richter in Bayern bestraft zwei Frauen, die Essen aus dem Abfall fischen wollen. Ist weggeworfen weggeworfen?
Der neueste, sehr heiße Scheiß: Containern in den eigenen vier Wänden. Auf den Spuren ebenso junger wie erfahrener Selbstcontainer.
In Charlottenburg öffnet ein Supermarkt, der eigentlich unverkäufliche Ware anbietet. Foodsharing soll so professionalisiert werden, sagt Raphael Fellmer.
Anfangs wurden sie kritisch als Müll essende Containerer beäugt. Jetzt werden die Essensretter professionell. Das freut nicht alle in der Bewegung.
Durch die Woche in Leipzig mit einem Backbuch, Lebensmittelrettung und viel Gerede über eine Insel.
Ein Gesetz zur Entkriminalisierung von Lebensmittelrettern ist im Bundestag gescheitert. Der Ökoaktivist Jörg Bergstedt will trotzdem weiter kämpfen.
AktivistInnen, die Lebensmittel aus dem Müll fischen, werden noch immer dafür angeklagt. Nun findet eine Aktionswoche statt.
„Bändern“ ist Containern in der Uni-Mensa. In Freiburg wurde untersagt, sich übriggebliebenes Essen direkt vom Rückgabeband zu nehmen.
Der notorische Ökoaktivist Jörg Bergstedt ist mal wieder beim Klauen erwischt worden. Er hatte sich schon auf den Prozess gefreut – und dann das.
Berliner Behörden wollen wegen Gesundheitsrisiken Auflagen durchsetzen. Essensretter halten das für unverhältnismäßig. Sie mobilisieren ihre Unterstützer.
Wie containern, nur professioneller und legal: Foodsaver retten Lebensmittel vor der Tonne. Über das Netz ist die Bewegung bestens organisiert.
In Hessen stehen drei Studenten wegen Diebstahl von abgelaufenen Lebensmitteln vor Gericht. Ein Urteil gab es noch nicht, der Prozess wurde vertagt.
Das Aachener Landgericht stellt ein Verfahren gegen zwei junge Leute ein. Sie hatten Lebensmittel aus Supermarktcontainern mitgenommen.
Auf foodsharing.de kann man Lebensmittel abgeben, bevor sie im Kühlschrank vergammeln. Und mealsharing.org versammelt Fremde zum Dinner.
Bis zu 15 Millionen Tonnen Lebensmittel landen jährlich in Deutschland auf dem Müll. Eine Internetplattform will das ändern und hilft beim Verteilen.