taz.de -- Projekträume Berlin
Glimmer im Kopf beim Abendessen, Galeriespinnweben und Nina Hagens Gesicht auf einem Ei: Am Jahresende wiegt das Soziale so schwer wie die Dunkelheit.
In der eigenen Stadt ist man nie Tourist. Statt süßer Melancholie gibt es nur graue Kaputtheit und destruktive Flucht in die Kunst.
Es ist Gallery-Sellerie-Weekend: Die Galerien ziehen ihre Trümpfe, die Off-Szene wird abseitiger und Leilah Barbiye zeigt, was Schönheit ist.
Bald ist Sellerie Weekend, organisiert vom Aktionsraum Spoiler. Der hat einen neuen Ort in Berlin. Anlass für ein Gespräch über Kunst und Kulturpolitik.
Januar der Wieder- und Neuentdeckungen: Die Autonomie des Bildes mit Kilian Breier, HELMAs meisterhafte Malerei und Serena Messalinas Blick auf Punk.
Max Schaffer channelt eine Senatsfeier, die nie stattfand. ChertLüdde zeigt Ruth Wolf-Rehfeldt: eine besondere Retrospektive, die in die Tiefe geht.
Der Projekraum Errant Sound ist ein Hub für experimentelle Klänge und Sound Art. Eine Compilation versammelt Beiträge von Mitgliedern und Friends.
Matisse in Grau und das Grau der Tauben bei James Krone. Alanna Lawley lässt Fabelwesen auf Hexen treffen. Friedlich ist ihre Frauengemeinschaft nicht.
Kunst an der Endstation: Auf dem U-Bahnhof Alt-Mariendorf hat mit „Halt 21/7“ ein neuer Projektraum eröffnet. Das hätte auch Sokrates gefallen.
Rätselhaft und voller Memento-Mori-Symbolik ist die Welt Atushi Kagas. Bei Wera Bet steckt der Teufel im Detail – er wurde vom Staubsauger verschluckt.
Harriet Groß und Susanne Piotter lassen bei Axel Obiger architektonische Gebilde und Raumzeichnungen die Richtung wechseln. Eine geniale Kombination.
Der Projektraum Scotty hat das Jahr des Materials ausgerufen. In der Ausstellung zum Open Call tritt die Materialität der Kunst handlungsstark zu Tage.
Seit Anfang Juni bietet das Project Space Festival jeden Abend des Monats ein Kunstevent an den wunderbar abseitigen Orten informeller Ausstellungen.
Niemand fletschte beim Sellerie Weekend so eindrücklich die Zähne wie Clara Bahlsen und Sophie Aigner im Kleinen Raum für aktuelles Nichts.
Mit dem Gallery Weekend hat Berlin noch nicht alles gezeigt. Lokale Kunsträume veranstalten ein alternatives Sellerie Weekend.
Explodierendes Archiv: „Exzentrische 80er“ im Kunstverein Tiergarten zeigt Arbeiten von Tabea Blumenschein, Hilka Nordhausen und Rabe perplexum.
Mit „Tasty Painting“ im Deutschen Künstlerbund hat die Künstlerin Zuzanna Skiba eine Malerei-Ausstellung kuratiert, die Lust auf Experimente macht.
In den Werkstätten der Jugendkunstschule FRI-X BERG erarbeiten sich Schüler:innen künstlerische Freiräume. Zu sehen im Projektraum Alte Feuerwache.
Für „Spiritual Bypass #2“ bei Stations, verlässt Hella Gerlach die Nähe zum Industriellen. Ihre neuen Skulpturen aus Stoff sind weich und wesenhaft.
Das Sinema Transtopia, liebevoll vom bi'bak Projektraum im Haus der Statistik eingerichtet, öffnet wieder. Los geht es mit „Imagining Queer Bandung“.
Die Grenzen des darstellbaren Raums: Im Projektraum Die Möglichkeit einer Insel, bei Meyer Riegger und bei Barbara Wien werden sie erfahrbar.
Im Schaufenster des Kunstverein WerkStadt in Neukölln wohnen derzeit Skulpturen von Yirui Jia: Figuren aus Alltagsmaterial mit großer Persönlichkeit.
Im Projektraum QBBQ's zeigt sich die Malerin Leda Bourgogne als talentierte Barkeeperin: ihren Gemälden hat sie eine eigene, schattige Kulisse gebaut.
Aus einer früheren Werkstatt in Berlin-Lichtenberg sendet Cashmere Radio seit sechs Jahren ein Programm, das Radio als sozialen Raum denkt.
Ausstaffiert mit duftender Lederkluft: das Schlagzeug von die Tödliche Doris. Zum Glück nicht wegsaniert: John Hejduks wesenhaftes Haus am Besselpark.
Beate Scheder zu Wilhelm Klotzeks tragikomischen Architekturmodellen und sukzessiv verbriefter Liebe im Projektraum Horse & Pony.
Seit 30 Jahren ist ein ehemaliger DDR-Wachturm in Berlin ein Ort für Kunst. Im Rahmen der Berlin Art Week wird der Projektraum nun ausgezeichnet.
Auch eine Huldigung Hans Scharouns: „Kino Siemensstadt“, die Streamingreihe des Projektraums Scharaun, dreht sich um Architektur und Städtebau.
Bei der Ausstellung „A ≠ A“ in Berlinzeigen vier Künstlerinnen Werke über Verschiebungen von Wahrnehmungen. Täuschungen sind Teil des Konzepts.
Das Berlin Program for Artists unterstützt junge Künstler beim Übergang von der Akademie in die Professionalisierung.
Dafna Maimon und Lucinda Dayhew präsentieren im Kreuzberg Pavillon Teigkringel im Dauerloop. Am Ende flimmert eine Rosette.
Ein Projektraum, bei dem es auch Pommes gibt – mit dem Tropez holt Nele Heinevetter die Kunst ins Sommerbad Humboldthain.
Berlin verändert sich so rasant, dass liebgewonnene Orte oft plötzlich einfach weg sind. Das Projekt „Vanishing Berlin“ verewigt diese Orte.
Die renommierte daadgalerie ist nach Berlin-Kreuzberg umgezogen. Künstlerin Minouk Lim eröffnet die Galerie mit einem Ritual.
Kolumnistin Beate Scheder empfiehlt Videorbeiten von D. N. Rodowick und das Project Space Festival. Selda Asal von Apartment Project im Interview.