taz.de -- Justizskandal
Lange bevor die Ermittlungen im Fall Lorenz A. beendet waren, verfestigte sich das Narrativ vom gefährlichen Kriminellen. Die Polizei trug dazu bei.
Sieben Monate saß eine Kolumbianerin fälschlicherweise in Untersuchungshaft und durfte ihr Baby kaum sehen. Nun stehen drei Männer vor Gericht.
Vor genau 20 Jahren verbrannte der Asylbewerber gefesselt im Dessauer Polizeirevier. Zwei damit verbundene Todesfälle beschäftigen die Justiz weiter.
Fast 60 Jahre nach Verhängung der Todesstrafe hat die japanische Justiz Iwao Hakamata freigesprochen. Damit saß er weltweit am längsten in der Todeszelle.
Seltenes Kino-Feeling im Knast: Regisseurin Nele Dehnenkamp zeigt ihre Gefängnis-Langzeitdokumentation „For the time being“ in der JVA Plötzensee.
Erstmals kommen Vorwürfe gegen das System Orbán direkt aus dessen Machtzirkel. Hoffnungsträger Péter Magyar will mit der Korruption aufräumen.
Wurde der Hilfsarbeiter 1972 zu Unrecht wegen Mordes verurteilt? Seine Anwältin gibt trotz gescheiterter Verfahrenswiederaufnahme nicht auf.
Klaus Bräunig saß wegen zweifachen Mordes jahrzehntelang in Haft. Im September wurde er entlassen. Der 79-Jährige kämpft weiter für seinen Freispruch.
Wegen eines Doppelmords saß Klaus Bräunig über 50 Jahre im Gefängnis. Nun ist er frei, will den Prozess neu aufrollen und für einen Freispruch kämpfen.
Yuladi L. saß sieben Monate unschuldig in Untersuchungshaft ohne ihr Baby. Ein Gespräch über das Trauma der Haft und einen deutschen Justizskandal.
Eine unschuldige Frau wurde monatelang ihrer Freiheit und ihres Kindes beraubt. Das ist ein Skandal, der durch nichts zu entschädigen sein wird.
Ob der Fall Genditzki eine Ausnahme ist, sei dahingestellt. Fest steht, dass die Möglichkeiten, gegen einen Justizirrtum vorzugehen, beschränkt sind.
Jahrelang hat Manfred Genditzki seine Unschuld beteuert und für die Wiederaufnahme seines Verfahrens gekämpft. Jetzt ist das Urteil gefallen.
Ein Linker wurde 2020 zu Unrecht für einen Brandanschlag inhaftiert. Eine Entschädigung wird ihm verweigert – wegen vermeintlicher Postings.
Am Celler Oberlandesgericht arbeitet ein Familienrichter, der in Göttingens rechter Szene aktiv war. Bisher sei er nicht aufgefallen, so das Gericht.
Nun ist es amtlich: Die Union missbrauchte das Ansehen des Rechtsstaats, um im Wahlkampf dem SPD-Kandidaten zu schaden. Das muss Konsequenzen haben.
Im Ausschuss zur Aufklärung des Todes von Amad Ahmad entlastet der letzte Zeuge die Polizei. Die Grundlage hierfür sind „rekonstruierte“ Daten.
Hessen kommt nicht zur Ruhe: Ein Korruptionsskandal erschüttert das Land. Verhaftet wurde unter anderem ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft.
Eine Serie von rechten Brandanschläge wird seit Jahren nicht aufgeklärt. Jetzt wird bekannt: Ermittelnde könnten Verbindungen zu Tätern haben.
In der Colonia Dignidad beging eine deutsche Sekte in Chile grauenhafte Verbrechen. Petra Schlagenhauf versucht neue Ermittlungen zu erreichen.
Über sieben Jahre saß Gustl Mollath zu Unrecht in einer geschlossenen Anstalt. Jetzt entschädigt ihn das Land Bayern mit einer beachtlichen Summe.
Die Sozialbehörde entschied über Sozialleistungen anhand von Richtlinien, die gegen geltendes Recht verstießen. Das will niemandem aufgefallen sein.
Das Magazin „Monitor“ sieht Hinweise, dass im Fall eines unschuldig inhaftierten Syrers gezielt Daten manipuliert wurden. Innenminister Reul mahnt zur Vorsicht.
Kanadas bedrängter Premier will mit dem Ausschluss zweier Ex-Ministerinnen den Skandal überwinden, der seine Wiederwahl im Herbst gefährdet.
Dem WDR liegt das Gutachten zum Brand in einer Zelle vor, bei dem ein Syrer starb. Experten zufolge gibt es darin Widersprüche und zweifelhafte Einschätzungen.
Der Syrer Amad Ahmad starb nach einem Brand in der JVA Kleve, wo er fälschlicherweise saß. Interne Papiere zeigen nun, wie es dazu kam.
Ein Hilferuf aus der Zelle erschüttert die Suizid-Theorie der Landesregierung. Nun fordern SPD und Grüne den Rücktritt des NRW-Justizministers.
Neue Details im Fall des Brandopfers Amed A. bereiten der NRW-Regierung Probleme. Die Justiz ignorierte offenbar Suizidanzeichen.
Monatelang hatte ein 26-Jähriger Syrer widerrechtlich in Haft gesessen. Nach seinem Tod treten jetzt Schlamperei und struktureller Rassismus zutage.
Ein Iraker soll in Chemnitz einen Deutschen erstochen haben. Wer ist der Justizbeamte, der den zugehörigen Haftbefehl an Rechte weitergab?
Harry Wörz war wegen Totschlags verurteilt worden, heute gilt er als unschuldig. Nun entschädigt ihn das Land Baden-Württemberg mit 450.000 Euro.
Weil er angeblich an einem linken Anschlag in der Türkei beteiligt war, verbrachte Faruk E. sieben Jahre in deutscher U-Haft. Nun wurde er freigesprochen.
Ihre Korruptionsermittlungen führten 2013 zur Festnahme von 60 regierungsnahen Personen. Die Entlassungen sprechen rechtsstaatlichen Prinzipien Hohn.
Die Hamburger Staatsanwaltschaft soll nach einer Brandstiftung in St. Georg untätig geblieben zu sein – im März 2015 verjährt der Fall.
Das Landgericht Lüneburg hat das Verfahren gegen einen Richter eröffnet, der Prüfungsunterlagen verkauft haben soll.
Zehn Jahre saß Manuel Velez im Gefängnis – wegen Mordes zum Tode verurteilt. Zu Unrecht. Zum Verhängnis wurden ihm mangelnde Sprachkenntnisse.
Rechtsanwalt Gerhard Strate über das schwierige Verhältnis zu seinem Mandanten, den Zynismus der Richter und über Anwälte mit Pokerface.
Wieder kämpft Gustl Mollath – diesmal um seinen Ruf. Sieben Jahre war er in der Psychiatrie eingesperrt. Der neue Prozess reißt alte Wunden auf.
1984 ging Glenn Ford als Zeuge zur Polizei und landete in der Todeszelle. Trotz zahlreicher Ermittlungsfehler kam er erst jetzt wieder aus dem Gefängnis.
Vier Jahre Haft wegen Einbrüchen – obwohl sie transsexuell ist, kam Sandra O. in den Männerknast. Nun wird nach ihr gefahndet.
Merkwürdig kann Gustl Mollath schon erscheinen und seine Geschichten können auch an Verschwörung erinnern. Aber: Vieles stimmt auch.