taz.de -- Olympia – Rudern: Gold für deutsche Ruderer
Der Deutschland-Achter holt sich olympisches Gold, die taz trifft sich zum Ruder-Rudelgucken und dem ZDF-Reporter brennen die Schenkel.
Die Startbedingungen: Seit 1988 gab es [1][keinen olympischen Sieg mehr] für die Deutschen. 2008 in Peking flogen sie sogar schon im Vorlauf raus. Doch nach den Spielen raffte sich die Mannschaft unter dem neuen alten Erfolgstrainer Ralf Holtmeyer wieder auf. Unter ihm holten die Deutschen ihr letztes Olympiagold und schafften die Wende: Seit 2008 gab es 35 Siege in Folge, darunter drei Weltmeisterschaften. Damit sind sie klarer Favorit für dieses Rennen.
Die Entscheidung: Deutschland holt Gold. Das Achterteam bestehend aus Filip Adamski, Andreas Kuffner, Eric Johannesen, Maximilian Reinelt, Richard Schmidt, Lukas Müller, Florian Mennigen, Kristof Wilke und Steuermann Martin Sauer hängt die Konkurrenz ab. Silber geht an die Kanadier, Bronze an die Briten.
Das Drama: Gastgeber und Mitfavorit Großbritannien scheint lange sogar den Deutschen Paroli bieten zu können. Auf den letzten Metern zieht dann aber noch Kanada vorbei: nur Bronze für die Briten.
Die Schlussfolgerung: Rudern strengt nicht nur die Athleten an. Selbst der leidenschaftliche ZDF-Kommentator schreit nach eineinhalb Kilometern vor Schmerz: „Jetzt brennen die Oberschenkel!“
Und sonst? Großer Jubel in der taz-Sportredaktion. Die Online- und Auslandsredakteure und selbst die Chefredaktion versammeln sich um den Fernseher des Olympiateams, um dieses legendäre Rennen zu verfolgen.
1 Aug 2012
LINKS
AUTOREN
TAGS
ARTIKEL ZUM THEMA
Richard Schmidt wollte diesen Sommer seinen zweiten Olympiasieg holen. Nun trainiert er weiter und schreibt nebenbei an seiner Doktorarbeit.
Weil sie seit Jahren mit einem führenden Neonazi liiert ist, verlässt Ruderin Nadja Drygalla überstürzt das olympische Dorf. Der DOSB versucht die Sache zu bagatellisieren.
Weil sie seit Jahren mit einem führenden Neonazi aus Mecklenburg-Vorpommern liiert ist, hat Ruderin Nadja Drygalla das olympische Dorf verlassen.
Nach ihrem überraschenden Finaleinzug verliert Kerstin Thiele das Finale gegen Lucie Décosse. Schuld war nur ein „Waza-ari“. Watch out Sachsen!
Geschafft! Erstmals seit den Spielen von Seoul 1988 holt das deutsche Mythosboot die Goldmedaille. Das Protokoll des Rennens im Sekundentakt.
Die Windsurfer rauschen durchs Wasser und der Deutsche Toni Wilhelm versucht sich in den Medaillenrängen zu halten. Doch der Autor versteht nur Bahnhof.
Die Ukrainerinnen waren am schnellsten. Aber das deutsche Team war gar nicht so schlecht. Mit zwei Sekunden Abstand sicherten sie sich die Silbermedaile.
Marcel Hacker bekommt seine Medaillenchance. Der 35-jährige Einer-Ruderer übersteht locker das Halbfinale. In Peking und Athen war jeweils vor dem Endlauf Schluss.
So viel Olympia gab's noch nie, sagt das ZDF. Ein Mensch allein ist damit doch überfordert. Zwei taz-Autoren nehmen die Herausforderung an.
Bahne Rabe war ein großartiger Ruderer. 1988 in Seoul gewann er mit dem Achter die Goldmedaille. Den Kampf gegen die innere Leere aber verlor er.
In den Sechzigern wurde der Männer-Achter zum deutschen Mythosboot. Hinter dem Erfolg steckte ein Trainer mit revolutionären Methoden.