taz.de -- Trump verklagt die New York Times: Trump will 15 Milliarden vom „Sprachrohr der Demokraten“
Der US-Präsident wirft der „New York Times“ vor, Lügen über ihn und seine Familie zu verbreiten. Und sie habe Kamala Harris unterstützt. Das sei Wahlbetrug.
Washington rtr/dpa | US-Präsident Donald Trump hat eine Klage wegen Verleumdung und übler Nachrede über 15 Milliarden Dollar gegen die „New York Times“ angekündigt. Das Blatt sei „zu einem regelrechten „Sprachrohr“ der radikalen linken Demokratischen Partei geworden“, schrieb Trump am Montag (Ortszeit) auf seiner Plattform Truth Social.
Die „New York Times“ nahm zunächst keine Stellung zu Trumps Ankündigung.
Trump warf der Zeitung auf seiner Online-Plattform Truth Social vor, über ihn, seine Familie und seine Unternehmen sowie über republikanische Bewegungen wie „America First“ und „Make America Great Again“ (MAGA) zu lügen.
Vorwurf: Unterstützung von Kamala Harris
Er kritisierte die Zeitung auch dafür, während des Präsidentschaftswahlkampfs seine demokratische Konkurrentin Kamala Harris unterstützt zu haben. „Ich betrachte dies als den größten illegalen Wahlkampfbeitrag aller Zeiten“, schrieb er.
„Die „New York Times“ durfte viel zu lange ungehindert lügen, diffamieren und mich verleumden, und das hört JETZT auf“, schrieb Trump. Die Klage werde im Bundesstaat Florida eingereicht. Weitere Details wurden zunächst nicht bekannt.
Trump hatte bereits in der vergangenen Woche gedroht, die „New York Times“ wegen eines Berichts über eine sexuell anzügliche Notiz und eine Zeichnung für den verurteilten und inzwischen verstorbenen Sexualstraftäter Jeffrey Epstein zu verklagen.
16 Sep 2025
TAGS
ARTIKEL ZUM THEMA
Was Tageszeitungen früher bedeuteten, hat unser Autor erst mit seiner Sommerlektüre kapiert. Jetzt greift Trump die wichtigste Zeitung der Welt an.
Stephen Miller will den Tod von Charlie Kirk für einen Gegenschlag nutzen. Auch den ZDF-Korrespondenten in Washington hat die US-Regierung im Visier.
Die „New York Times“ zeigt mangelnde Bereitschaft, eine Falschmeldung zu korrigieren. Eine Recherche zum Weg einer Fake News in Zeiten heißer Kriege.
Nach dem Rückschlag vor dem Berufungsgericht setzt Trump nun auf den Obersten US-Gerichtshof. Die Richter dort könnten ihm gewogen sein.