taz.de -- Witkoff-Besuch in Moskau: Kreml bestätigt bevorstehendes Treffen von Putin mit Trump

US-Präsident nennt keine Details, erklärt aber, dass auch ein Dreiertreffen mit Ukraine Präsident Selenskyj „sehr gute Chancen“ habe.
Bild: Russlands Machthaber Wladimir Putin (links) begrüßt am Mittwoch den US-Sondergesandten Steve Witkoff per Handschlag im Kreml

Washington dpa/taz | US-Präsident Donald Trump hat angekündigt, sich in naher Zukunft persönlich mit dem russischen Machthaber Wladimir Putin treffen zu wollen. Das Thema eines solchen Treffens, wäre, wie nicht anders zu erwarten, der anhaltende Krieg in der Ukraine.

Der Kreml in Moskau hat eine Vereinbarung über ein bevorstehendes Treffen von Putin mit Trump bestätigt. Die Vorbereitungen für den Gipfel in den nächsten Tagen haben begonnen, wie Putins außenpolitischer Berater Juri Uschakow der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge sagte.

Die USA versuchen seit Monaten, ein Waffenstillstandsabkommen zwischen Moskau und Kyjiw zu vereinbaren. Bisher ohne Erfolg. Wann und wo das mögliche Treffen zwischen den beiden Staatschefs abgehalten werden könnte, ist laut amerikanischen Regierungskreisen noch offen.

„Es besteht eine sehr gute Chance, dass es schon bald zu einem Treffen kommen könnte“, zwischen Putin, dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und seiner eigenen Personen, sagte der 79-Jährige Trump am Mittwoch gegenüber Journalisten im Oval Office.

Er fügte allerdings hinzu, dass es noch immer ein langer Weg sei, um den Krieg in der Ukraine endgültig zu beenden. „Ich wurde bereits einmal enttäuscht, von diesem (Konflikt) hier“, erklärte der Republikaner.

Trump: Witkoffs Treffen mit Putin „äußerst produktiv“

Laut der Nachrichtenagetur Associated Press könnte ein Treffen zwischen Trump und Putin bereits in der kommenden Woche stattfinden. Sollte es zu dem Treffen kommen, wäre es das erste seit Trumps Rückkehr ins Weiße Haus. Auch ein mögliches Gipfeltreffen zwischen Trump, Putin und Selenskyj zieht die US-Regierung in Erwägung.

Das positive Signal aus Washington bezüglich eines möglichen Vieraugentreffens zwischen Trump und Putin kam am selben Tag, [1][als der US-Sonderbeauftragte Steve Witkoff in Moskau zu Gesprächen mit dem russischen Präsidenten erschien].

Trump bezeichnete das Treffen zwischen Witkoff und Putin aus „äußerst produktiv“ und als Schritt in die richtige Richtung. „Alle sind sich einig, dass dieser Krieg zu Ende gehen muss, und wir werden in den kommenden Tagen und Wochen darauf hinarbeiten“, sagte der US-Präsident in einem Post auf Truth Social.

Über die Fortschritte habe er im Anschluss auch die europäischen Verbündeten der USA, darunter laut Bild-Informationen auch Bundeskanzler Friedrich Merz, in Kenntnis gesetzt.

Ungefähr drei Stunden sollen Witkoff und Putin am Mittwoch miteinander gesprochen haben. Putins außenpolitischer Berater Juri Uschakow bezeichnete die Diskussion als im Anschluss als „konstruktiv“. „Wir haben bestimmte Signale zur Ukraine-Frage übermittelt, und auch von Präsident Trump kamen entsprechende Signale“, sagte Uschakow.

US-Sanktionen sind noch nicht vom Tisch

Auch Selenskyj meldete sich per X zu Wort. Er erklärte, dass er mit Trump telefoniert und dieser ihn über den Verlauf der Gespräche in Moskau informiert hätte. „Unsere gemeinsame Position mit unseren Partnern ist absolut klar: Der Krieg muss beendet werden“, sagte der ukrainische Staatschef.

Für Witkoff war der Besuch in Moskau nicht die erste solche Reise, doch die erste seit April. Der Zeitpunkt kam nicht von ungefähr, da Trump während seiner Schottland-Reise im vergangenen Monat seinem russischen Gegenüber ein Ultimatum ausgestellt hatte. Trump forderte Putin auf, den Ukraine-Krieg bis spätestens Freitag zu beenden oder die USA würden Sekundärsanktionen erlassen.

Die Sanktionen sind laut US-Regierungsinformationen trotz der konstruktiven Gespräche noch nicht vom Tisch. Während seines Auftritts im Oval Office deutete Trump darauf hin, dass [2][am Mittwoch gegen Indien verhängten zusätzlichen Strafzölle von 25 Prozent] vielleicht eine Rolle spielten, immerhin ist Indien nach China der größte Importeur von russischem Öl.

7 Aug 2025

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AUTOREN

Hansjürgen Mai

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