taz.de -- Positive Klimanachrichten: Mehr Lichtblicke!
Wer ans Klima denkt, kann schnell alle Hoffnung verlieren. Grund genug, gute Nachrichten und positive Entwicklungen in den Fokus zu rücken.
Beim Blick in die Nachrichten zur Klimakrise jagt eine Hiobsbotschaft die andere: Es ist der wärmste Januar aller Zeiten, und die 1,5-Grad-Grenze wird bereits regelmäßig überschritten. Trotzdem ist der Kampf gegen den Klimawandel im Wahlkampf maximal ein nerviges Randthema.
Unter diesen Voraussetzungen ist es nicht gerade einfach, Positives zu berichten. Und wenn sich doch etwas findet, kommt schnell der Gedanke: „Schöne Story, aber bringt halt nicht genug!“ Gleichzeitig zeichnet sich ab: Dass es nur einen Weg zur Lösung der Klimakrise gibt, ist sehr unwahrscheinlich.
2021 dominierte das Thema noch den Wahlkampf. Millionen Menschen gingen mit Fridays for Future (FFF) auf die Straße – aus Unmut über eine unzureichende staatliche Klimapolitik. Es entstanden Verordnungen und Gesetze, die beispielsweise in Deutschland eine [1][Klimaneutralität bis 2045] festschrieben und anstreben, die Erderwärmung so niedrig wie möglich zu halten. Schritte in die richtige Richtung!
Und selbst wenn der Klimaschutz im öffentlichen Diskurs zurzeit weniger Raum einnimmt, passiert einiges, manchmal im Hintergrund, ohne größere Sichtbarkeit. Der Klimaschutz ist ins Rollen gekommen und bestenfalls kann er nicht mehr aufgehalten werden. [2][Im Bereich der erneuerbaren Energien gibt es mittlerweile wieder 400.000 Arbeitsplätze in Deutschland.]
Weitere Beispiele gefällig? Die Umgestaltung von Paris zeigt, wie die Verkehrswende in einer großen Metropole mit den Einwohner:innen zusammen gelingen kann. In Brasilien und Kolumbien ist die Entwaldung Amazoniens zurückgegangen, und in der Demokratischen Republik Kongo gibt es Erfolge beim Schutz eines gefährdeten Naturreservates – wichtige Fortschritte beim Erhalt der zwei größten Regenwaldgebiete der Welt.
Aufgeben bringt nichts
Resignieren dürfen wir jedenfalls nicht! Und das, obwohl die globale Gemeinschaft das gemeinsame Ziel von 1,5 Grad bisher um Längen verfehlt. Dass zu wenig unternommen wird, ist völlig klar. Deshalb den Kopf in den Sand zu stecken hilft noch weniger.
Es gibt viele Maßnahmen, im Großen wie im Kleinen, die dabei helfen, dass die Erderwärmung ein kleines bisschen niedriger ausfällt. Solange Menschen sich für den Klimaschutz einsetzen, für ihn auf die Straße gehen, solange sie forschen und Techniken entwickeln, um etwa Emissionen zu verringern, ist nichts verloren.
Dabei eine leise Hoffnung immer im Hinterkopf: Vielleicht wird sie ja doch noch gefunden oder erfunden, die eine Lösung, von der wir immer geträumt haben.
19 Feb 2025
LINKS
AUTOREN
TAGS
ARTIKEL ZUM THEMA
Die Live-Show „Grad° Jetzt – Gegen die Angst“ von Greenpeace informiert über Handlungsmöglichkeiten gegen die Klimakrise. Sie möchte Hoffnung machen.
Für die Klimakonferenz baut Brasilien eine Autobahn durch den Regenwald. Wer sich jetzt aufregt, sollte fragen: Was ist mit den Autobahnen hierzulande?
Endlich mitbestimmen! Für mehr als zwei Millionen Menschen ist die Bundestagswahl am 23. Februar eine Premiere. Doch welche Themen sind ihnen wichtig?
Der Wald kann keinen Klimaschutzbeitrag als Kohlenstoffsenke leisten. Dabei wollte die Ampelregierung den Wald als Verbündeten gegen die Klimakrise.
Zwei Gründe, warum grünes Wachstum eine Illusion ist. Einen Plan B haben Ökonomen nicht, dabei geht es um die Existenz der Menschheit.
Vor dem Abschalten der Kohlekraftwerke wurde viel gewarnt – auch aus Bayern. Jetzt stellt das letzte Kraftwerk dort den Regelbetrieb ein.
Die EU hat sich eine Vorreiterrolle beim Klima- und Umweltschutz auf die Fahnen geschrieben. Doch beim Erreichen ihrer Ziele gibt es Nachholbedarf.
Eine Reform zur Regelung von Schwangerschaftsabbrüchen scheiterte bisher im Bundestag. Ärzt*innen und Expert*innen hoffen auf einen neuen Anlauf.
Eine Studie zeigt: Das Abschmelzen des Gletschereis beschleunigt sich. Besonders betroffen sind die Alpen.
Überlastung und Kürzungen belasten den sozialen Bereich. Auch die junge Sozialarbeiterin Noelle Nachlik aus Münster hat damit zu kämpfen.
Ein Theaterstück, das sich erschreckend real anfühlt: Alsterwasser 2070 zeigt die dramatischen Folgen des Klimawandels – und stellt drängende Fragen.
Der Kampf um Wohnraum betrifft fast alle Großstädter. Wer es sich leisten kann, beschwert sich lautstark. Was ist mit denen, die das nicht können?