taz.de -- +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Ukraine beschießt russisches Territorium mit ATACMS-Raketen

Das ukrainische Militär setzt erstmals US-Raketen mit größerer Reichweite ein. Selenskyj äußert sich zu 1.000 Tagen Krieg in der Ukraine per Video.
Bild: US-amerikanische und ukrainische Nationalfahnen wehen auf einem improvisierten Kriegsdenkmal auf dem Unabhängigkeitsplatz in Kiew

Beschuss russischer Militäreinrichtung mit ATACMS-Raketen

Die [1][Ukraine] hat nach Angaben aus Moskau die russische Grenzregion Brjansk mit US-Raketen mit längerer Reichweite attackiert. Die Luftabwehr habe fünf von sechs Raketen vom Typ ATACMS abgeschossen, eine Rakete sei beschädigt worden, teilt das Verteidigungsministerium laut staatlichen Nachrichtenagenturen mit. Trümmer einer Rakete seien auf eine Militäreinrichtung gestürzt und hätten ein Feuer ausgelöst. Es habe weder Opfer noch Schäden gegeben.

Das ukrainische Militär hatte zuvor mitgeteilt, es habe in der Nacht zu Dienstag ein Waffenlager in der Oblast Brjansk in der Nähe der Stadt Karatschew angegriffen. Es habe ein Dutzend Detonationen im Zielgebiet gegeben. [2][Die Ukraine hatte kürzlich Insidern zufolge von den USA die Erlaubnis erhalten], mit US-Raketen mit längerer Reichweite auch Ziele auf russischem Territorium anzugreifen. Russland erklärte, ein solcher Angriff wäre eine gefährliche Eskalation. (rtr)

Außenminister werfen Russland systematische Angriffe vor

Deutschland, Polen, Frankreich, Italien, Spanien und Großbritannien werfen Russland vor, „systematisch die europäische Sicherheitsarchitektur anzugreifen“. Den Vorwurf erheben die Außenminister der sechs Länder in einer gemeinsamen Erklärung. „Moskau verstärkt seine hybriden Aktivitäten gegen Nato- und EU-Staaten in bisher nicht gekanntem Ausmaß und Vielfalt, was erhebliche Sicherheitsrisiken mit sich bringt“, heißt es in der Erklärung weiter, der sich auch die designierte EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas anschließt. (rtr)

Selenskyj: Ukraine werde keine Gebiete abtreten

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bekräftigt in einer Videoansprache anlässlich 1000 Tagen russischen Angriffskriegs, dass sein Land weder seine Souveränität aufgeben noch Gebiete abtreten werde. Er appelliert an Bevölkerung und Politik, geeint zu bleiben. Der Krieg habe einen entscheidenden Punkt erreicht, der darüber bestimmen werde, welche Seite siegen werde, sagt Selenskyj.

Der ukrainische Präsident warnt, dass die Zahl nordkoreanischer Soldaten in Russland auf 100.000 steigen könnte. „Jetzt hat Putin 11.000 nordkoreanische Soldaten an die Grenzen der Ukraine gebracht. Dieses Kontingent könnte auf 100.000 wachsen“, sagt Selenskyj. [3][Nordkorea hat nach Angaben der Ukraine] und ihrer westlichen Verbündeten neben der Unterstützung mit Waffen inzwischen auch Truppen nach Russland entsandt. Der südkoreanische Geheimdienst erklärte in der vergangenen Woche, dass nordkoreanische Truppen bereits an Kämpfen gegen ukrainische Streitkräfte beteiligt gewesen seien. (rtr)

Russisches Militär erobert weitere Gebiete in Ostukraine

Das russische Militär rückt nach Angaben aus Moskau in der Ostukraine weiter vor und hat dort demnach ein weiteres Dorf erobert. Dabei handele es sich um die Ortschaft Nowoselydiwka, meldet die staatliche Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf das Verteidigungsministerium. Zudem habe die Luftabwehr in den vergangenen 24 Stunden bei ukrainischen Angriffen fünf ballistische Raketen und 85 Drohnen abgeschossen. Seit August erobert Russland in der Ostukraine Dorf um Dorf und verzeichnet seine schnellsten Geländegewinne seit dem ersten Kriegsjahr 2022.(rtr)

19 Nov 2024

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