taz.de -- Investitionen in Atomindustrie: Großbritannien will Abschreckung

Großbritanniens Premierminister Rishi Sunak setzt auf Atomkraft. Mit hunderten Millionen Pfund soll in Standorte und Arbeitskräfte investiert werden.
Bild: Will Kernkram: Großbritanniens Premierminister Rishi Sunak

London dpa | Großbritanniens Premierminister Rishi Sunak hat Millioneninvestitionen in die Zukunft der Atomindustrie angekündigt. „Die Sicherung der Zukunft unserer nuklearen Abschreckung und unserer Kernenergiewirtschaft sind ein wichtiges nationales Anliegen“, teilte Sunak in der Nacht zum Montag mit. Gemeinsam mit Unternehmen soll zum Beispiel in die Fachkräfteausbildung investiert werden.

Die Regierung will in den kommenden zehn Jahren 200 Millionen Pfund (etwa 230 Millionen Euro) in die Stadt Barrow-in-Furness investieren, um den Ort in Nordengland attraktiver zu machen. Als Standort ihrer [1][Atom-U-Boote] der Astute-Klasse und weiterer geplanter U-Boot-Projekte sei die Stadt wichtig für die Verteidigung.

In einer gefährlicheren und umkämpften Welt sei [2][Großbritanniens] kontinuierliche atomare Abschreckung zu See wichtiger denn je, und Atomenergie liefere günstigere und sauberere Energie für Verbraucher, teilte Sunak mit. Die Industrie brauche mehr gut ausgebildete Mitarbeiter, hieß es in der Mitteilung.

Mit Unternehmen wie dem Rüstungsbetrieb BAE Systems, Rolls-Royce und dem Energieunternehmen EDF sollen demnach bis 2030 mindestens 763 Millionen Pfund (etwa 885 Millionen Euro) in Qualifikation, Arbeitsplätze und Ausbildung fließen.

25 Mar 2024

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