taz.de -- Israelische Militäreinsätze: Sechs Palästinenser getötet

In den palästinensischen Gebieten hat Israels Armee mehrere Menschen getötet. In Jericho hätten Palästinenser Soldaten mit Sprengsätzen beworfen.
Bild: Begräbnis nach dem Tod eines 19-Jährigen am Mittwoch in Jericho, Westjordanland

Ramallah/Tel Aviv dpa | Bei einem israelischen Militäreinsatz in Jericho im südlichen Westjordanland ist am Mittwoch ein 19-jähriger Palästinenser getötet worden. Er habe eine Schussverletzung am Kopf erlitten, teilte das palästinensische Gesundheitsministerium mit.

Die israelische Armee teilte mit, die Soldaten seien während des Einsatzes mit Sprengsätzen beworfen worden. Sie hätten auf einen der Verdächtigen geschossen und ihn außer Gefecht gesetzt. Nach palästinensischen Medienberichten hatte das Militär am frühen Morgen ein Haus in dem Flüchtlingslager von Jericho umstellt und zwei Männer festgenommen. Dabei sei es zu Konfrontationen gekommen.

Bereits am Dienstag waren bei Konfrontationen und im Westjordanland und im Gazastreifen insgesamt fünf Palästinenser getötet worden. In Dschenin wurden vier militante Palästinenser erschossen, wie das Gesundheitsministerium am Mittwoch bestätigte. Dschenin gilt als Hochburg militanter Palästinenser. [1][Es kommt dort immer wieder zu Razzien der israelischen Armee.]

Bei neuen Unruhen am Grenzzaun zwischen dem Gazastreifen und Israel war am Dienstag ein Palästinenser erschossen worden.

Die Sicherheitslage in Israel und dem Westjordanland ist seit langem angespannt. Seit Jahresbeginn wurden 27 Israelis, eine Ukrainerin und ein Italiener bei Anschlägen getötet. Im gleichen Zeitraum kamen mehr als 190 Palästinenser bei israelischen Militäreinsätzen, Konfrontationen oder nach eigenen Anschlägen ums Leben.

Israel hatte 1967 das Westjordanland und Ost-Jerusalem erobert. Die Palästinenser beanspruchen die Gebiete für einen unabhängigen Staat Palästina mit dem arabisch geprägten Ostteil Jerusalems als Hauptstadt.

20 Sep 2023

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