taz.de -- Überschwemmungen im Jemen: Mehr als 90 Tote
Seit mehr als sieben Jahren tobt im Jemen ein Bürgerkrieg. Nun tragen Überschwemmungen zusätzlich zur humanitären Katastrophe bei.
Sanaa dpa | Im Norden des Jemen sind bei Überschwemmungen nach Angaben der [1][Huthi-Rebellen] mehr als 90 Menschen ums Leben gekommen. 140 Gebäude seien dort nach schweren Regenfällen eingestürzt und mehr als 5.000 weitere beschädigt worden, teilte ein Sprecher des sogenannten humanitären Rats mit. Mehr als 24.000 Familien seien in verschiedenen von den Rebellen beherrschten Provinzen betroffen, sagte der Sprecher laut einem Bericht des Fernsehsenders Al-Masirah. Die Wassermassen hätten auch das alte Zentrum der Hauptstadt Sanaa sowie Ackerland beschädigt.
Im Jemen tobt [2][seit mehr als sieben Jahren ein Bürgerkrieg]. Die Zerstörungen durch regelmäßige Überschwemmungen in der Regenzeit, die normalerweise im August endet, haben die aktuelle humanitäre Krise noch verstärkt. Das Land im Süden der Arabischen Halbinsel ist stark vom Klimawandel bedroht. Durch die Erderwärmung drohen dem Land unter anderem noch mehr Wasserknappheit, Hitzewellen, Sandstürme, Erdrutsche sowie steigende Meeresspiegel und überflutete Küsten.
Schon vor anderthalb Wochen hatte die Internationale Organisation für Migration (IOM) mitgeteilt, dass Sturzfluten in der Provinz Marib Tausende vertrieben und ihre Unterkünfte stark beschädigt hätten. IOM-Helfer versorgten danach mehr als 3.400 Familien.
14 Aug 2022
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