taz.de -- Sicherheitbündnis im Indopazifik: Australien plant Atom-U-Boote

Mit Hilfe der USA und Großbritannien will Australien U-Boote mit Nuklearbetrieb bauen. Das Dreierbündnis will damit vor allem ein Signal an China senden.
Bild: Videoschalte von Boris Johnson, Scott Morrison und Joe Biden (von links)

Washington afp | Die USA und Großbritannien werden Australien in einem neuen Bündnis beim Bau von Atom-U-Booten helfen – ein klares [1][Signal an das aufstrebende China]. „Wir haben die Absicht, diese U-Boote in Adelaide in Australien in enger Kooperation mit den USA und Großbritannien zu bauen“, sagte der australische Premierminister Scott Morrison bei einer Videokonferenz mit US-Präsident Joe Biden und dem britischen Premier Boris Johnson.

Die U-Boote sollen zwar atomar betrieben sein, aber keine Atomwaffen transportieren, wie die Staats- und Regierungschefs der Aukus genannten neuen Dreierallianz betonten. Nach Angaben Morrisons soll in den kommenden 18 Monaten geprüft werden, wie das Vorhaben umgesetzt werden kann.

Australien, aber auch die USA blicken mit zunehmender Sorge auf das Auftreten des wirtschaftlich und militärisch aufstrebenden China. Morrison sagte, das neue Dreierbündnis solle helfen, die „Herausforderungen“ in der „zunehmend komplexen“ indopazifischen Region anzugehen.

Die neue Vereinbarung stellt einen milliardenschweren Rüstungsdeal Australiens mit dem französischen U-Boot-Bauer Naval Group in Frage. Der Konzern sollte eigentlich zwölf U-Boote für Australien bauen. Das Rüstungsprojekt hat aber mit jahrelangen Verzögerungen und Mehrkosten zu kämpfen. Die Naval Group zeigte sich nun „enttäuscht“ über die neue Ankündigung Australiens, Großbritanniens und der USA.

Biden betonte aber, die USA wollten im indopazifischen Raum „eng“ mit Frankreich zusammenarbeiten. Frankreich sei in dem Land ein „Schlüsselpartner“.

16 Sep 2021

LINKS

[1] /Verhaeltnis-zwischen-China-und-den-USA/!5789115

TAGS

China
Großbritannien
USA
Australien
Atomenergie
Schwerpunkt Emmanuel Macron
China
USA
China

ARTIKEL ZUM THEMA

Neue Sicherheitsallianz „Aukus“: Australiens Wackeldiplomatie

Die neue Aukus-Kooperation hat Australien auf einen Schlag wichtige Freunde gekostet. Das hat auch mit fehlendem diplomatischem Geschick zu tun.

Deutsche China-Politik: „Eigentümlich veraltet“

Seit Xi Jinping regiert, hat China offene Großmachtambitionen, sagt Reinhard Bütikofer. Der Grüne setzt auf Kooperation – aber nicht bedingungslos.

Verhältnis zwischen China und den USA: Peking fühlt sich „dämonisiert“

Die Beziehungen zwischen China und den USA sind angespannt. Auf die Kritik aus Washington reagiert die Volksrepublik mit schriller Rhetorik.

Spannungen zwischen den USA und China: Eisige Stimmung in Alaska

Das erste Treffen von Regierungsvertretern Pekings und Washingtons gerät zum Desaster. Und gibt einen Vorgeschmack auf die nächsten Jahre.