taz.de -- Podcast „Bundestalk“: Wer braucht Grün-Rot-Rot?
Ein Bündnis von Grünen, SPD und Linkspartei könnte den sozialökologischen Wandel gestalten. Nur sprechen drei Gründe dagegen: Grüne, Linkspartei, SPD.
Berlin taz | Bis vor Kurzem schien es, als würden die Grünen alles richtig machen: Eine strahlende Kandidatin, ein konkretes Wahlprogramm, die perfekte PR in eigener Sache. Doch es war absehbar, bis dieses Image bröckeln würde. Dann kamen: Der [1][aufgehübschte Lebenslauf] von Annalena Baerbock, nicht verbuchtes Weihnachtsgeld, [2][abgeschriebene Textzeilen im Buch].
Erstaunlich daran ist, dass das Image von Baerbock bröckelt, aber das ihrer Partei kaum. „Baerbock mag ins Bodenlose fallen, aber die Grünen nicht“, sagt taz-Redakteur Stefan Reinecke in der neuen Folge des taz-Politikpodcasts „Bundestalk“. In Umfragen steht die Partei nach wie vor gut da.
Und nicht allein die Grünen, auch die SPD hat „Wind unter die Flügel bekommen“, wie taz-Redakteur Ulrich Schulte sagt. Die Aussichten könnten gut sein für ein Grün-Rot-Rotes Bündnis nach der Bundestagswahl. Es wäre an der Zeit: Die Klimakrise ist real, die soziale Ungleichheit in Deutschland unverschämt groß. Die Schwarze Null ist weg und dass wir Investitionen in Infrastruktur und Gesundheitswesen brauchen, ist vielen klar.
Trotzdem hält taz-Redakteurin Anna Lehmann ein [3][Mitte-Links-Bündnis mit Blick auf die Umfragen derzeit kaum für realistisch]. „Was Grün-Rot-Rot fehlt, ist die strategische Vorbereitung: Es gibt keine gemeinsamen Treffen der Parteien, keinen gemeinsamen Plan und keine gemeinsame Erzählung.“
Gibt es trotzdem eine Chance auf dieses Bündnis? Das diskutieren Anna Lehmann, Stefan Reinecke und Ulrich Schulte in einer neuen Folge des „Bundestalk“.
„[4][Bundestalk]“ Der politische taz-Podcast vor der Bundestagswahl, alle zwei Wochen auf taz.de, Spotify, Deezer und iTunes.
12 Jul 2021
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