taz.de -- Entwicklungen in der Coronakrise: 17.214 Neuinfektionen gemeldet

Das RKI meldet erneut eine sehr hohe Zahl von Neuinfektionen mit dem Coronavirus. Italien verhängt eine nächtliche Ausgangssperre.
Bild: Die Zahlen bleiben hoch: Bald werden viele Menschen auf Intensivstationen behandelt werden müssen

Wieder viele Neuinfektionen

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert-Koch-Institut (RKI) 17.214 neue Infektionen mit dem [1][Coronavirus] binnen eines Tages gemeldet. Dies geht aus Angaben des RKI vom Mittwochmorgen hervor. Am Mittwoch vor einer Woche hatte die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen bei 14.964 gelegen – das waren beinahe doppelt so viele wie am Mittwoch der Woche davor.

Insgesamt haben sich dem RKI zufolge seit Beginn der [2][Pandemie] bundesweit 577.593 Menschen mit Sars-CoV-2 infiziert (Stand: 04.11., 00.00 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg bis Mittwoch um 151 auf insgesamt 10.812. Das RKI schätzte am Dienstag, dass rund 371.500 Menschen inzwischen genesen sind – die Angabe für Mittwoch fehlte zunächst noch.

Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag in Deutschland laut RKI-Lagebericht vom Dienstag bei 0,94 (Vortag: 1,07). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel knapp einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.

Zudem gibt das RKI in seinem Lagebericht ein sogenanntes Sieben-Tage-R an. Der Wert bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen lag dieser Wert am Dienstag bei 0,98 (Vortag: 1,04). Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor 8 bis 16 Tagen. (dpa)

Italien verhängt Ausgangssperre

Wegen der Coronapandemie hat Italien eine nächtliche Ausgangssperre verhängt. Regierungschef Giuseppe Conte unterzeichnete laut Medienberichten in der Nacht zum Mittwoch einen entsprechenden Erlass. Ab Donnerstag müssen die Italiener ab 22:00 Uhr zu Hause bleiben. Zudem treten weitere Coronaauflagen in Kraft. Einkaufszentren müssen beispielsweise künftig am Wochenende geschlossen bleiben. Die Maßnahmen gelten vorerst bis zum 3. Dezember.

Im Oktober hatte die Regierung bereits in einigen Regionen Ausgangssperren und eine nächtliche Sperrstunde für Bars und Restaurants ab 18.00 Uhr verhängt. Zuletzt hatte es in mehreren Städten Proteste gegen diese Maßnahmen gegeben. Am Rande von Demonstrationen kam es zu Ausschreitungen.

Italien war zu Beginn der Coronakrise besonders hart von dem Virus betroffen. Zuletzt registrierten die Gesundheitsbehörden fast 30.000 Neuinfektionen mit dem Coronavirus binnen 24 Stunden. (afp)

4 Nov 2020

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