taz.de -- Mehr Kinderarmut wegen Corona: 150 Millionen Kinder in Armut

Schulschließungen und mangelnde Wasserversorgung treffen Kinder besonders. Laut UN fristen wegen der Pandemie heute mehr von ihnen ein Leben in Armut.
Bild: Ein verlassener Bau als Zuhause: Kinder in São Gabriel da Cachoeira, Brasilien

Genf/New York epd | Die Coronapandemie hat laut den UN 150 Millionen Kinder zusätzlich in die Armut gestürzt. Insgesamt müssten somit 1,2 Milliarden Mädchen und Jungen ein Leben in Armut fristen, heißt es in einer am Donnerstag in New York vorgestellten Studie des Kinderhilfswerks Unicef.

In den kommenden Monaten drohen den Angaben zufolge noch viele weitere Kinder durch die Coronakrise in die Armut zu geraten, sagte Unicef-Exekutivdirektorin Henrietta Fore. Die Menschheit befinde sich noch [1][näher am Beginn der Krise als am Ende der Krise]. Viele Familien, die gerade im Begriff gewesen seien, ein höheres Einkommen zu erzielen, seien durch Covid-19 wieder zurück in die Armut gerutscht.

Unicef legt den Aussagen eine sogenannte multidimensionale Armutsanalyse zugrunde. Bewertet werden Zugang der Kinder zu Bildung, zum Gesundheitswesen, zu sanitären Einrichtungen, die Hygienesituation sowie die Versorgung der Kleinen mit Lebensmitteln und Trinkwasser.

Um die Ausbreitung der infektiösen Krankheit Covid-19 einzudämmen, ordneten die Länder in den ersten Monaten dieses Jahres Lockdowns an, Betriebe, [2][Schulen und öffentliche Einrichtungen mussten schließen]. Zudem wurden Grenzen abgeriegelt. Dadurch erlitten die Volkswirtschaften schweren Schaden, Millionen Menschen verloren ihre Jobs. Unicef erstellte die Analyse zusammen mit der Hilfsorganisation Save the Children.

17 Sep 2020

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