taz.de -- BER-Terminal bekommt Genehmigung: Vom Fluchhafen zum Flughafen
Der Landkreis gibt das Hauptterminal zur Nutzung frei. Im Herbst soll dann der ganze Flughafen eröffnet werden. Mal sehen, ob ihn dann jemand braucht.
Berlin dpa/taz | Die geplante Eröffnung des neuen Hauptstadtflughafens BER im Oktober rückt ein großes Stück näher. Die zuständige Baubehörde hat das Hauptterminal am Dienstag zur Nutzung freigegeben, wie ein Sprecher des Landkreises Dahme-Spreewald der Deutschen Presse-Agentur sagte. Zuvor hatte rbb24.de darüber berichtet.
Die untere Bauaufsichtsbehörde bestätige die Fertigstellung des Terminals 1, hieß es in einer Erklärung, die am Abend veröffentlicht werden sollte. Einer Nutzung als Fluggastterminal stehe bauordnungsrechtlich nichts mehr im Wege.
Der BER sollte eigentlich schon im Herbst 2011 in Betrieb gehen. Wegen Planungsfehlern, Baumängeln und Technikproblemen platzten jedoch sechs Eröffnungstermine. Die größten Probleme machte der Brandschutz. Vergangene Woche stellte jedoch der Tüv die letzten Prüfbescheinigungen aus.
Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup erklärte daraufhin, der BER-Start sei noch nie so sicher gewesen wie jetzt. „Bei der Inbetriebnahme im Oktober 2020 sehen wir keine Risiken.“
Passagiertests im Sommer
Im Sommer sollen nun freiwillige Passagiere die Abläufe im Terminal testen: Von der Ankunft über den Check-in bis zum Gate – dort ist Schluss. Denn geflogen wird [1][erst am 31. Oktober.] Am 8. November soll dann der Innenstadtflughafen [2][Tegel schließen].
Erleichtert wird die Inbetriebnahme, weil in Folge der Coronavirus-Krise die Passagierzahlen eingebrochen sind. Zuletzt flogen an den bestehenden Flughäfen Tegel und Schönefeld nur etwa 1.000 Passagiere pro Tag.
Experten gehen davon aus, dass sich die Nachfrage bis Herbst nur sehr langsam steigern wird. Für die Flughafengesellschaft ist das indes ein Grund mehr, dass die Eröffnung des BER nicht in Frage steht: Die Belastung wäre dann geringer.
28 Apr 2020
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