taz.de -- Seenotretter „Ocean Viking“: Italien lässt Geflüchtete an Land
In der sizilianischen Hafenstadt Messina lässt die „Ocean Viking“ 182 Geflüchtete an Land. Derweil wird auf Malta über einen Verteilmechanismus beraten.
Marseille afp/dpa | Zum zweiten Mal innerhalb einer Woche lässt Italiens neue Regierung Geflüchtete an Bord der „Ocean Viking“ an Land. Das Rettungsschiff dürfe in den Hafen der sizilianischen Stadt Messina einfahren, teilte die Hilfsorganisation SOS Méditerranée am späten Sonntagabend [1][in einem Tweet mit]. Ein Vertreter des Innenministeriums in Rom bestätigte die Öffnung des Hafens gegenüber der Zeitung La Stampa.
„Wir sind erleichtert, dass Italien zum zweiten Mal innerhalb einer Woche einen Hafen für im Mittelmeer gerettete Menschen öffnet“, teilte SOS Méditerranée mit. Die Organisation betreibt die „Ocean Viking“ gemeinsam mit Ärzte ohne Grenzen.
Die 182 Menschen an Bord des Schiffs waren nach Angaben der Hilfsorganisationen am Mittwoch vor der libyschen Küste [2][aus Seenot gerettet] worden.
Bereits am Dienstag hatte Italien 82 Geflüchtete an Bord der „Ocean Viking“ in Lampedusa an Land gehen lassen. Ex-Innenminister Matteo Salvini hatte scharfe Kritik an der Entscheidung geübt. Während seiner 15-monatigen Amtszeit hatte das Innenministerium italienische Häfen immer wieder für humanitäre Schiffe gesperrt.
Die Innenminister aus Deutschland, Frankreich, Italien und Malta sowie Vertreter der EU-Ratspräsidentschaft Finnland und der EU-Kommission wollen an diesem Montag auf Malta über einen Mechanismus beraten, wie die auf dem Mittelmeer Geretteten verteilt werden. Damit sollen die teils wochenlangen Blockaden von zivilen Rettungsschiffen ein Ende haben.
23 Sep 2019
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