taz.de -- Sexuelle Belästigung: #metoo bei Deutsche Welle
Ein Moderator der Deutschen Welle soll Frauen sexuell missbraucht haben. Er bestreitet dies, der Sender hat sich dennoch von ihm getrennt.
Der staatliche Auslandssender Deutsche Welle hat sich offenbar wegen Vorwürfen der sexuellen Belästigung und Vergewaltigung von einem Moderator getrennt. Wie die Zeit berichtet, ermittelt die Berliner Staatsanwaltschaft wegen des „Anfangsverdachts einer Straftat gegen die sexuelle Selbstbestimmung“ gegen den Mann. Zwei Frauen haben schwere Vorwürfe gegen ihn erhoben.
Eine ehemalige freie Mitarbeiterin gibt an, von ihm 2016 vergewaltigt worden zu sein. Gestützt werde das von Zeugenaussagen einer Freundin, die nach dem Vorfall mit dem mutmaßlichen Opfer gesprochen haben soll, berichtet die Zeit.
Weitere Vorwürfe kommen von einer ägyptischen Bloggerin, die angibt, der Beschuldigte habe sie, ebenfalls 2016, unter falschen Vorwänden nach Berlin und in seine Wohnung gelockt und mit ihr Sex haben wollen.
Der Journalist, der bei der Deutschen Welle Sendungen moderierte und der mittlerweile in London lebt, bestreitet alle Vorwürfe und will gegen die Anschuldigungen juristisch vorgehen.
Die Deutsche Welle teilte am Donnerstag mit, dass die berichteten Anschuldigungen aus einer hausinternen Awareness-Kampagne hervorgegangen seien. Zu dem Beschuldigten äußerte sich der Sender nicht. „Die DW nimmt im Hinblick auf Einzelpersonen aus rechtlichen Gründen grundsätzlich keine Stellung.“
Die Deutsche Welle ist der Auslandssender der Bundesrepublik und wird im Gegensatz zu den beitragsfinanzierten öffentlich-rechtlichen Sendern aus Steuermitteln bestritten. Der Sender ist laut Gesetz beauftragt, „das Verständnis und den Austausch der Kulturen und Völker zu fördern“.
1 Aug 2019
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