taz.de -- Erneuter Stromausfall in Venezuela: Schon wieder im Dunkeln

Präsident Maduro wirft den USA einen Cyberangriff vor. Die Opposition begründet den neuen Stromausfall dagegen mit mangelnder Instandhaltung.
Bild: Kein Licht mehr in der Hauptstadt Caracas

Caracas dpa/afp | Venezuela hat am Montag erneut unter einem heftigen Stromausfall zu leiden. Der Stromausfall hat in weiten Teilen Venezuelas auch die Telekommunikation lahmgelegt. Erst vor knapp zwei Wochen hatte es einen mehrere Tage [1][andauernden Stromausfall gegeben].

Wie zuvor machte die Regierung von Präsident Nicolás Maduro die von den USA gestützte Opposition verantwortlich. Diese habe den Guri-Staudamm sabotiert, mit dessen Hilfe ein Großteil des venezolanischen Stroms produziert wird. „Ein makabrer, perverser Plan, ausgeheckt in Washington und ausgeführt vom Flügel der extremen Rechten in Venezuela“, sagte Vizepräsidentin Delcy Rodriguez im staatlichen Fernsehen. Sie sprach von einem „elektromagnetischen“ Angriff.

Die US-Regierung bestreitet, hinter den Stromausfällen zu stecken. Regierungsgegner und der selbst ernannte Übergangspräsident Juan Guaidó sprachen von verschleppten Investitionen, Korruption und mangelhafter Wartung der Anlagen. „Dieser Stromausfall zeigt, dass der Diktator unfähig ist, die Krise zu lösen“, schrieb Guaidó am Montag [2][auf Twitter].

Die Nichtregierungsorganisation Netblocks, die Internetzensur überwacht, sprach von einem Ausfall bei 57 Prozent der venezolanischen Telekommunikationsinfrastruktur. Beim zweiten Ausfall einige Stunden später waren demnach beinahe 90 Prozent des Landes offline.

26 Mar 2019

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[1] /Streit-in-Venezuela-um-Energie-Blackout/!5579175
[2] https://twitter.com/jguaido/status/1110303486128910342

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