taz.de -- Flucht von Frankreich nach England: 43 Menschen im Ärmelkanal gerettet
Immer wieder versuchen Migranten, den Ärmelkanal von Frankreich nach Großbritannien zu überqueren. Mehrere Dutzend wurden über Weihnachten gerettet.
Dover/Calais/Paris dpa/ap | Insgesamt 43 Migranten in kleinen Booten sind am ersten und zweiten Weihnachtstag im Ärmelkanal zwischen Großbritannien und Frankreich gerettet worden. Darunter waren auch mehrere Kinder. Die Geretteten waren trotz Winterwetters auf der stark befahrenen Schifffahrtsroute unterwegs. Der Ärmelkanal ist zwischen Calais und Dover rund 40 Kilometer breit.
Am Dienstag sei vor der Küste von Calais ein Schlauchboot mit ausgefallenem Motor mit acht Menschen gesichtet worden, darunter zwei Kindern, teilte die örtliche französische Seefahrtsbehörde mit. Ein Polizeihelikopter einen Schlepper losgeschickt, um sie zu retten. Alle wurden medizinisch versorgt.
Laut dem Innenministerium in London hatten Grenzschutzbeamte am 1. Weihnachtsfeiertag mit fünf weiteren von Migranten besetzten Booten in britischen Gewässern zu tun. Auch französische Behörden waren an den Aktionen beteiligt. Sie retteten sechs Erwachsene und zwei Kinder aus Seenot gut 20 Kilometer nördlich der Hafenstadt Calais. Ihr Boot hatte einen Motorschaden.
Alle Migranten wurden den britischen Behörden übergeben. Calais, das Frankreich über den Eurotunnel mit England verbindet, zieht seit geraumer Zeit Migranten an. Französische Behörden [1][schlossen vor zwei Jahren ein Lager bei Calais], in dem zeitweise bis zu 10.000 Menschen aus Afrika und dem Nahen Osten gelebt haben. Viele hoffen auf eine Chance, auf einen Lastwagen mit Ziel England zu springen.
Im Ärmelkanal wurden zuletzt vermehrt Migranten gesichtet, die in kleinen Booten überzusetzen versuchen. Das Innenministerium in London sprach von organisierter Kriminalität. Man arbeite eng mit den französischen Behörden zusammen, um den „Banden das Handwerk“ zu legen.
26 Dec 2018
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