taz.de -- Türkische Justiz zum Fall Jamal Khashoggi: Er wurde erwürgt und zerstückelt

Der saudiarabische Journalist wurde nach Angaben der türkischen Justiz im Konsulat erwürgt. Die Leiche sei zerstückelt und fortgebracht worden.
Bild: Der Eingang zum Konsulat Saudi-Arabiens in Istanbul. Dort wurde Jamal Khashoggi ermordet

Istanbul afp | Der saudiarabische Journalist Jamal Khashoggi ist nach Erkenntnissen der türkischen Justiz kurz nach Betreten des Konsulats seines Landes in Istanbul erwürgt worden. Anschließend sei der 59-jährige Regierungskritiker zerstückelt und die Körperteile seien fortgeschafft worden, erklärte die Istanbuler Staatsanwaltschaft am Mittwoch. Demnach erfolgte die Tötung und die Beseitigung der Leiche gemäß einem „vorgefassten Plan“.

Die Gespräche mit dem saudiarabischen Generalstaatsanwalt Saud bin Abdullah al-Muadschab zu dem Fall hätten in den vergangenen Tagen „trotz unserer guten Absichten, die Wahrheit zu enthüllen, keine konkreten Ergebnisse ergeben“, hieß es in der Erklärung der Staatsanwaltschaft. Demnach wurde der Istanbuler Staatsanwalt nach Saudi-Arabien eingeladen.

Khashoggi war am 2. Oktober ins Istanbuler Konsulat seines Landes gegangen, um ein Dokument für seine Heirat abzuholen. Er kam aber nicht wieder heraus.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan sprach von einem [1][„politischen Mord“,] der Tage im Voraus von einem aus Saudi-Arabien angereisten Kommando geplant worden sei. Unter internationalem Druck [2][gestand Riad nach wochenlangen Dementis die Tötung des Journalisten] ein.

31 Oct 2018

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