taz.de -- Protest gegen Renten-Reform in Russland: Nawalny zu 20 Tagen Haft verurteilt

Der Kremlkritiker war gerade erst aus dem Gefängnis getreten, da wurde er schon wieder abgeführt. Alexej Nawalny muss 20 weitere Tage in Arrest.
Bild: Wird von der russischen Polizei nicht aus den Augen gelassen: Kremlkritiker Nawalny

Moskau ap | Kurz nach seiner Haftentlassung [1][ist Kremlkritiker Alexej Nawalny wieder festgenommen] und zu 20 weiteren Tagen Haft verurteilt worden. Er habe in diesem Monat einen Protest organisiert, bei dem Polizisten verletzt und ein Patrouillenfahrzeug beschädigt worden sei, befand ein Gericht im Moskauer Bezirk Simonowski am Montagabend.

Damit habe er sich strafbar gemacht. Nawalny wies die Vorwürfe zurück und verwies darauf, dass er [2][eine 30-tägige Haftstrafe] verbüßt habe. Also habe er die nicht genehmigte Kundgebung gar nicht in die Wege leiten können.

Nawalny war am Morgen aus einem Moskauer Gefängnis getreten, jedoch schon am Ausgang von einem Polizisten abgeführt worden. Dessen Unterstützer und Medienvertreter hatten sich bereits postiert, um ihn zu begrüßen.

Nawalny gilt als einer [3][der prominentesten Gegner von Präsident Wladimir Putin]. Mehrmals wurde er wegen der Organisation nicht genehmigter Proteste in Russland zu Haftstrafen verurteilt. Aktuell gibt es im ganzen Land öffentlichen Unmut über eine Anhebung des Renteneintrittsalters – ein Thema, das Russen jeglicher politischer Couleur umtreibt. Sinkende Zustimmungswerte für Putin und die Empörung über die Reformen im Rentensystem machen Kremlkandidaten zu schaffen, die derzeit bei Regional- und Kommunalwahlen antreten.

25 Sep 2018

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