taz.de -- Wahl in der UN-Vollversammlung: Deutschland im UN-Sicherheitsrat

Belgien, Südafrika, Indonesien, die Dominikanische Republik und Deutschland: Der UN-Sicherheitsrat hat ab Januar fünf neue Mitglieder.
Bild: Ab Januar wird auch ein deutscher Vertreter dor sitzen: Saal des UN-Sicherheitsrates

New York ap | Deutschland ist gemeinsam mit Belgien, Südafrika, Indonesien und der Dominikanischen Republik in den Weltsicherheitsrat gewählt worden. Der Präsident der UN-Vollversammlung, Miroslav Lajcak, gab das Ergebnis der geheimen Abstimmung am Freitag in New York bekannt. Die zweijährige Amtszeit der neuen Ratsmitglieder beginnt am 1. Januar.

Lediglich Indonesien hatte mit den Malediven einen Gegenkandidaten und siegte mit 144 zu 46 Stimmen. Der weltweit bevölkerungsreichste muslimisch geprägte Staat war bereits drei Mal im Rat vertreten, der Inselstaat der Malediven noch nie.

Die vier Staaten ohne Gegenkandidaten erhielten in der 193 Mitglieder zählenden Vollversammlung alle mehr als 180 Stimmen. Für Deutschland und auch für Belgien ist es bereits die sechste Amtszeit in dem Gremium, die Dominikanische Republik ist erstmals dabei.

Der Sicherheitsrat hat fünf ständige Mitglieder – die USA, Großbritannien, Frankreich, Russland und China – sowie zehn Mitglieder, die jeweils für zwei Jahre gewählt werden. Jedes Jahr werden fünf Staaten neu gewählt, die Kandidaten kommen aus unterschiedlichen Regionalgruppen. Deutschland und Belgien vertreten die Gruppe „Westeuropa und Andere“, der auch Israel seit 2000 angehört. Israel hatte sich zunächst ebenfalls um einen der beiden Sitze der Gruppe beworben, seine Kandidatur aber angesichts unklarer Erfolgsaussichten im Mai zurückgezogen.

Mit einem Sitz im Sicherheitsrat können Länder in Fragen von internationalem Frieden und Sicherheit prominent mitreden.

9 Jun 2018

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