taz.de -- Longlist Deutscher Buchpreis: Endlich Regener
Zu den Neulingen auf der Longlist für den Preis des Deutschen Buchhandels gehören Sasha Marianna Salzmann und Sven Regener.
Die vorletzte Runde im Rennen um den Deutschen Buchpreis ist eingeläutet: Seit Dienstag, 15. August, ist die 20 Titel starke Longlist (ausgewählt aus 200 eingereichten Erzählungen) raus, aus ihr werden bis Mitte September sechs Werke ausgewählt, von denen wiederum eins am 9. Oktober in Frankfurt ausgezeichnet wird.
Die ganz großen Überraschungen gab es nicht. Da sind arrivierte Autorinnen und Autoren wie Feridun Zaimoglu („Evangelio“, KiWi) Thomas Lehr („Schlafende Sonne“, Hanser), Mikro Bonné („Lichter als der Tag“, Schöffling) und Marion Poschmann („Die Kieferninseln“, Suhrkamp) dabei, die schon fast Stammgäste in den Short- und Longlisten sind. Da finden sich hoch gehandelte Titel wie „Peter Holtz“ von Ingo Schulze (Fischer) – eine leicht absurde Kapitalismusfabel – und Robert Menasses „Die Hauptstadt“ (Suhrkamp) über den EU-Apparat in Brüssel.
Der Verlag Matthes & Seitz ist mit Jakob Noltes „Schreckliche Gewalten“, einer surrealen 20.-Jahrhundert-Dystopie, dabei. Jonas Lüscher erzählt in „Kraft“ (C. H. Beck) die schön schräge Story eines deutschen Professors, der nach Stanford geht und dort die Chance hat, reich zu werden und all seine Probleme zu lösen.
Unter den Neulingen – darunter Sasha Marianna Salzmanns vom Moskau der postsowjetischen Jahre ausgehende Erzählung „Außer sich“ (Suhrkamp) – ist einer, um den der Buchpreis bislang einen Bogen gemacht hat: Endlich, endlich ist auch Sven Regener auf der Liste vertreten, der mit dem Roman „Wiener Straße“ eine weitere Episode aus dem Herr-Lehmann-Universum erzählt (erscheint im September bei Galiani Berlin). Auch falls Sven Regener am Ende nicht oben auf dem Treppchen stehen sollte, sei die Kreuzberg-Story rund um Kacki, H. R. Ledigt, P. Immel und die ArschArt-Galerie schon mal empfohlen.
15 Aug 2017
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