taz.de -- Abkommen zum Klimaschutz: Kalifornien trifft China ohne Trump

Während US-Präsident Trump aus dem Pariser Klimaabkommen aussteigt, halten einzelne US-Bundesstaaten unbeirrt am Klimaschutz fest.
Bild: China gehört bislang zwar zu den größten Klimasündern – schmiedet jetzt aber dennoch Schutz-Allianzen gegen Trump

Peking/Sacramento dpa | Nach [1][dem Ausstieg] von US-Präsident Donald Trump aus dem Pariser Klimaabkommen macht der Bundesstaat Kalifornien nun gemeinsame Sache mit China. Der kalifornische Gouverneur Jerry Brown unterzeichnete in Peking ein Abkommen mit der Volksrepublik zum Klimaschutz.

Nach Mitteilung des demokratischen Politikers wollen der bevölkerungsreichste US-Bundesstaat und China – größter Klimasünder und zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt – bei erneuerbaren Energien und umweltfreundlichen Technologien noch enger zusammenarbeiten.

Er setze auf eine „sehr enge Partnerschaft“ mit Peking, um CO2-Emissionen zu reduzieren, sagte Brown bei einem protokollarisch ungewöhnlich hohen Empfang durch Staats- und Parteichef Xi Jinping am Dienstag. Chinas Präsident sprach sich dabei für eine größere Rolle Kaliforniens in der Kooperation seines Landes mit den USA in Technologie, Innovation und Umweltschutz aus, wie chinesische Staatsmedien am Mittwoch berichteten, ohne aber konkreter auf die Kooperation mit Kalifornien im Klimaschutz einzugehen.

Nach der Absage des Republikaners Trump an das Pariser Klimaabkommen hatte Brown bekräftigt, dass sich Kalifornien mit seinen rund 40 Millionen Einwohnern noch stärker in der internationalen Klimapolitik engagieren wolle. Der Westküstenstaat hatte 2016 ein Gesetz mit den USA-weit strengsten Treibhausgasauflagen verabschiedet. Der Ausstoß dieser klimaschädlichen Gase soll bis 2030 um mindestens 40 Prozent verglichen mit 1990 sinken.

Kalifornien hatte im Jahr 2015 zusammen mit Baden-Württemberg auch die globale Umweltschutz-Initiative „Under 2 MOU“ ins Leben gerufen. Inzwischen haben 170 klimaengagierte Regionen, Länder und Städte das Abkommen unterzeichnet. In Deutschland sind neben Baden-Württemberg auch Bayern, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein und Thüringen dabei. Mit der Initiative „Under 2 MOU“ soll ein Anstieg der globalen Temperaturen um mehr als zwei Grad über das vorindustrielle Niveau verhindert werden.

7 Jun 2017

LINKS

[1] /USA-und-Pariser-Klimaabkommen/!5417495

TAGS

Schwerpunkt USA unter Trump
China
Schwerpunkt Klimawandel
Donald Trump
Kalifornien
Schwerpunkt USA unter Trump
Pariser Abkommen
Pariser Abkommen
Schwerpunkt Klimawandel
Schwerpunkt USA unter Trump

ARTIKEL ZUM THEMA

Deregulierung im US-Umweltschutz: Trump verkleinert Naturschutzgebiete

Der US-Präsident kappt 5.000 Quadratkilometer von zwei Naturschutzgebieten im Bundesstaat Utah. Dahinter stehen wirtschaftliche Interessen, sagen Kritiker.

Kampf gegen Erderwärmung: Frankreich sagt Adieu zur Kohle

Der Klimaplan der neuen Regierung sieht vor, dass bis 2022 kein Kohlestrom mehr fließen soll. Ziel ist es, ein CO2-neutrales Land zu werden.

Nach Ausstieg aus Klimaabkommen: Die Sonne scheint kostenlos

Die Welt stellt längst auf erneuerbare Energien um. Daran wird auch der Ausstieg der USA aus dem Pariser Klimaschutzabkommen nichts ändern.

Angela Merkel trifft Li Keqiang: China bekräftigt Klimaziele

Am Donnerstag beginnt ein EU-China-Gipfel in Brüssel. Bereits zuvor trafen sich der chinesische Premier und die Kanzlerin, um über Klimapolitik zu sprechen.

Ausstieg der USA aus Pariser Abkommen: Trump will Klimaschutz aufkündigen

US-Präsident Donald Trump will bald entscheiden, ob die USA das Pariser Klimaschutzabkommen aufkündigen. Wann? In den nächsten Tagen, twittert er.