taz.de -- Palästinensische Häftlinge in Israel: Gefangene beenden Hungerstreik
Hunderte in Israel inhaftierte Palästinenser haben ihren wochenlangen Hungerstreik beendet. Die Zahl der Familien-Besuchstage soll verdoppelt werden.
Ramallah dpa | Am ersten Tag des Fastenmonats Ramadan haben Hunderte palästinensische Häftlinge am Samstag ihren wochenlangen Hungerstreik beendet. Zuvor hatten ihnen die Justizvollzugsbehörden zugesagt, die Zahl der Familien-Besuchstage pro Monat auf zwei zu verdoppeln. Das berichteten die israelischen und palästinensischen Medien am Samstag.
Der Hungerstreik war von dem palästinensischen Politiker Marwan Barguti initiiert worden, der in Israel als Mörder verurteilt wurde. Er begann am 17. April mit zunächst rund 1.100 Teilnehmern. Später schlossen sich Hunderte andere der Protestaktion an, andere brachen sie zwischenzeitlich ab. Zuletzt verweigerten nach Angaben der Gefängnisverwaltung noch etwa 800 Häftlinge jede Nahrungsaufnahme; 18 wurden in Krankenstationen behandelt.
„Die Gefangenen gewinnen, sie suspendieren ihren Streik“, titelte die palästinensische Nachrichtenagentur Maan am Samstag. Allerdings konnten die Häftlinge ihre Forderung nach Ende der Administrativhaft nicht durchsetzen. Bei der Administrativhaft können Betroffene ohne Anklage „aus Sicherheitsgründen“ unbegrenzt festgehalten werden, wobei die Haft alle sechs Monate bestätigt werden muss.
Nach Angaben der Gefangenenorganisation Addameer sitzen insgesamt 6.300 Palästinenser in israelischen Gefängnissen. Ein Gesetz erlaubt die Zwangsernährung von Hungerstreikenden.
27 May 2017
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