taz.de -- BundestagskandidatInnen der AfD Berlin: Beatrix von Storch auf Platz eins
Die ultrakonservative Berliner Parteivorsitzende von Storch führt die Landesliste für die Bundestagswahl an. Sie bekam 67,2 Prozent der Stimmen.
Paaren im Glien taz | Die Berliner AfD hat ihre KandidatInnen für die Bundestagswahl in diesem Jahr gewählt. Auf dem ersten Platz landete die ultrakonservative Berliner Parteivorsitzende Beatrix von Storch, die momentan für die AfD im Europaparlament sitzt. Georg Pazderski, ebenfalls Landeschef der Partei und Vorsitzender der Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus, war nach einigem Hin- und Her schlussendlich nicht zur Wahl angetreten.
Einen Gegenkandidaten für von Storch gab es dennoch: Der bisher völlig unbekannte AfDler Ralf Ziegler sorgte auf dem Parteitag für Aufsehen, weil er gegen von Storch gerichtete Flyer auslegte und ebenfalls für den ersten Listenplatz kandidierte. Er konnte immerhin 60 Stimmen für sich gewinnen, unterlag damit aber klar von Storch, die 195 Stimmen und damit 67,2 Prozent erhielt – ein überraschend schlechtes Ergebnis für die Politikerin, deren Kandidatur schon lange als gesetzt galt.
Wenn die AfD bei der Bundestagswahl rund 10 Prozent der Stimmen erhält, könnte die Berliner AfD zwei bis vier Kandidaten in den Bundestag schicken. Dass die Partei in Berlin ein Direktmandat erhält ist unwahrscheinlich, momentan scheint es dafür höchstens in Berlin-Marzahn eine Chance zu geben.
Auf den zweiten Listenplatz wurde am Samstag der Berliner Abgeordnete Gottfried Curio gewählt, der Bundeskanzlerin Angela Merkel in seiner Bewerbungsrede als „Schlepperkönigin“ bezeichnet und dafür tosenden Applaus erhalten hatte. Die weiteren Kandidaten sollen im Laufe des Sonntags gewählt werden.
5 Mar 2017
AUTOREN
TAGS
ARTIKEL ZUM THEMA
AfD-Frau Beatrix von Storch hat Nigel Farage nach Berlin eingeladen – um ein paar Gemeinsamkeiten zur Schau zu stellen.
Die AfD sorgt sich um Verrohung im Wahlkampf. SPD, Linke und Grüne bestätigen zwar den Befund, werfen ihr aber vor, für dieses Klima selbst verantwortlich zu sein.
Am Samstag wollen Identitäre in Berlin aufmarschieren. Offiziell distanziert sich die AfD von den Rechtsextremen – doch es gibt viele Verbindungen.
Daniel Krüger, langjähriges CDU-Mitglied, wird Stadtrat für die AfD in Pankow. Aus der Union ist er bereits ausgetreten.
Die Maritim-Kette hat erklärt, keine Räume mehr an die AfD zu vergeben. Wie jetzt bekannt wurde, findet dort am Samstag aber ein Kongress der AfD-Fraktionen statt.
Mehrere AfD-Stadträte verweigern anerkannten Flüchtlingen den Wohnberechtigungsschein. Der Senat fordert ein Einlenken – ist aber machtlos.
Stramme Rechte, ein Unionist, ein Putin-Freund und ein Mann, der „thymotische Spannung“ verspricht. Die AfD tritt zur Bundestagswahl an.
Der AfD-Landeschef Georg Pazderski will in den Bundestag. Die Wahl, mit der er in Berlin an die Macht kam, muss wegen Betrugsverdachts zum Teil wiederholt werden.
Ist die AfD rechtsextrem? Nicht in Gänze, sagt Alexander Häusler. Es gebe aber einige überzeugte Anhänger der völkisch-nationalistischen Rechten.
Vertreter rechtslastiger Parteien in Europa treffen sich in Stockholm. Indirekt finanziert wird die Veranstaltung auch mit Geldern der EU.