taz.de -- Die Wochenvorschau von Bert Schulz: Happy Birthday, Schrottflughafen!
Michael Müller trifft Jerome Boateng, und der Problemflughafen BER wird zehn Jahre alt – ohne am Start zu sein.
Natürlich wissen Sie, liebe Leserin und lieber Leser, was diese Woche passiert: Am Sonntag hat Meck-Pomm gewählt; in knapp zwei Wochen dürfen die BerlinerInnen ran (was angesichts der Umfragewerte für die AfD auch ein bisschen beklemmend klingt). Dieses Eingequetscht sein zwischen zwei Wahlterminen bedeutet größte Dichte für politische Stellungnahmen, Warnungen, Possen etc.
Aber das ist kein Grund, diese kleine Kolumne zu missachten. Denn die erste Woche nach den Sommerferien (tut uns leid, liebe SchülerInnen!), an deren Ende auch die ErstklässlerInnen eingeschult werden, bietet noch einige charmante Auftritte.
Etwa den von Deutschlands wohl berühmtesten Fußballer Jérôme Boateng. Der Berliner Münchner – oder Münchner Berliner? – bekommt am Dienstag den Moses-Mendelssohn-Preis aus den Händen des Regierenden Bürgermeisters verliehen, weil er die Toleranz gegenüber Andersdenkenden so gefördert hat. So mancher Fan will zu diesem Termin sogar mit den Kindern anreisen.
Schon am Montag verdient ein weiterer Promi zahlreiche Erwähnungen. Unser Lieblingssorgenkind, die Problemflughafenbaustelle BER, wird zehn! Am 5. September 2006 erfolgte der erste Spatenstich für die milliardenschwere Bruchbude im Südosten; bis heute weiß niemand, wann der letzte erfolgen wird. Trotzdem Glückwunsch, auf die nächsten zehn Jahre! Wir fliegen auf die tollen Geschichten, die du uns in schöner Regelmäßigkeit bescherst.
Zum Abschluss noch eine Geschmacksfrage: Wie halten Sie es mit Lebkuchen und Spekulatius? So allgemein und im September? Das Berliner Bahlsen-Werk beginnt mit dieser Woche nämlich, Weihnachtsplätzchen auszuspucken, in Massen. Und viele Geschäfte wollen sie – dem tollen Spätsommerwetter zum Trotz – tatsächlich verkaufen. Aber wie gesagt: Sie haben die Wahl! Schon diese Woche.
5 Sep 2016
AUTOREN
TAGS
ARTIKEL ZUM THEMA
Nun wird der Grundstein fürs neue taz-Haus gelegt. 2018 soll Einzug sein. Eine andere Baustelle soll dann auch Geschichte sein. Wer gewinnt?
Boateng erhielt im Berliner Roten Rathaus den Moses-Mendelssohn-Preis für sein soziales Engagement. Der „Fußballer des Jahres“ ist stolz.
Wie kommt der Regierende beim grün-affinen Milieu an? Bei der Diskussion im taz-café zeigte sich Müller als Teilzeit-Radler und entspannter Autobahnbauer.
Wer soll neuer Kapitän der Fußball-Nationalelf werden? Die verbleibenden Spieler sind recht austauschbar – und das ist gut für den Bundestrainer.
Vergangene Woche kündigte Bastian Schweinsteiger seinen Rücktritt aus der DFB-Elf an. Jetzt meldet sich Jérôme Boateng als möglicher Nachfolger fürs Kapitänsamt.