taz.de -- Basketball-Profiliga in den USA: Spielabsage wegen Transfeindlichkeit

Das All-Star-Game 2017 wird nicht in Charlotte, North Carolina, stattfinden. Transgender werden dort bei der Benutzung öffentlicher Toiletten benachteiligt.
Bild: Im Februar fand ein Spiel in Toronto, Kanada statt. Dort sind die Verhältnisse transfreundlicher

Charlotte dpa | Wegen eines neuen „Toiletten-Gesetzes“ wird das All-Star-Game der Nordamerikanischen Basketball-Profiliga 2017 nicht in Charlotte stattfinden wie die NBA mitteilte. Ein neuer Austragungsort steht noch nicht fest. Nach Medienberichten in den USA sind nun New York, Chicago und New Orleans im Gespräch.

Im US-Bundesstaat North Carolina macht das kürzlich verabschiedete Gesetz Kommunen eigenständige Anti-Diskriminierungsmaßnahmen unmöglich und zwingt Transgender, öffentliche Toiletten nach ihrem auf der Geburtsurkunde festgelegten Geschlecht zu benutzen. Es hatte im ganzen Land für politische Debatten gesorgt.

Die NBA verweist darauf, dass „dieser Liga zugrundeliegende Prinzipien Vielfältigkeit und gesellschaftliche Eingliederung sind. An dem Ort, wo wir uns entscheiden, das All-Star-Game zu feiern, sollten diese Werte geehrt werden“, sagte der NBA-Bevollmächtigte Adam Silver.

Ausgerechnet der frühere Basketball-Superstar Michael Jordan wollte als Manager und Mehrheitseigentümer der Charlotte Hornets das Event in seine Stadt holen. Er äußerte Verständnis für die Entscheidung, sei aber dennoch „enttäuscht“.

22 Jul 2016

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