taz.de -- Evakuierung aus dem Südsudan: Uganda schickt Truppen

Um die eigenen Bürger aus dem Südsudan zu evakuieren, hat Uganda Truppen ins Nachbarland gesendet. Bisher wurden bereits 300 Menschen getötet.
Bild: Ordnete die Evakuierung an: Ugandas Präsident Yoweri Museveni (Archivbild)

Frankfurt a.M. epd | Uganda hat seine Truppen in Bewegung gesetzt, um rund 3.000 ugandische Staatsbürger aus dem Südsudan zurückzuholen. Präsident Yoweri Museveni habe die Evakuierung und die Entsendung von Soldaten in das Nachbarland angeordnet, berichtete die ugandische Zeitung Daily Monitor am Donnerstag.

Deutschland hatte bereits am Mittwoch Bundesbürger ausgeflogen. Bei neuen Kämpfen im Südsudan wurden seit Ende vergangener Woche rund 300 Menschen getötet.

In dem zentralafrikanischen Land, das 2011 unabhängig wurde, brach Ende vergangener Woche offene Gewalt zwischen Anhängern von Präsident Salva Kiir und Vizepräsident Riek Machar aus. Beide Seiten machen sich gegenseitig für die Eskalation verantwortlich. Den Vereinten Nationen zufolge haben mindestens 36.000 Einwohner der Hauptstadt Juba Zuflucht in Kirchen und UN-Stützpunkten gesucht.

Verschiedene Länder haben diese Woche begonnen, ihre Bürger auszufliegen. Das Auswärtige Amt teilte am Mittwochabend auf Twitter mit, nach vier Transall-Flügen ins ugandische Entebbe sei die Evakuierung abgeschlossen. Die deutsche Botschaft in Juba bleibt vorübergehend geschlossen. Nach Angaben des Auswärtigen Amts hielten sich rund 100 Deutsche im Südsudan auf.

14 Jul 2016

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