taz.de -- Nachfolge für David Cameron: May liegt bei Tories vorn

Die britische Innenministerin Theresa May liegt bei einem ersten Wahlgang deutlich vorn. Sie erhielt mehr Stimmen als alle ihre Konkurrenten zusammen.
Bild: Setzte sich im ersten Wahlgang durch: Theresa May

London rtr | Bei der Suche der britischen Konservativen nach einem Nachfolger für Premierminister David Cameron liegt Innenministerin Theresa May nach der ersten Wahlrunde deutlich vorn. Die 59-Jährige erhielt am Dienstag 165 Stimmen ihrer Parteikollegen im Parlament und damit eine mehr als die anderen vier Bewerber zusammengenommen. Verteidigungsminister Liam Fox lag auf dem letzten Platz und schied aus, Arbeitsminister Stephen Crabb kam auf den vorletzten und gab auf.

Beide Männer stellten sich noch am Abend hinter May. Die Abgeordneten sollen in mehreren Wahlrunden zwei Kandidaten bestimmen, die sich dann im September den etwa 150.000 Parteimitgliedern in einer Stichwahl stellen.

Sollte May gewinnen, wäre sie die neue Vorsitzende der Konservativen und nach Margaret Thatcher die zweite britische Premierministerin. Drei Dinge müsse der neue Regierungschef leisten können, erklärte sie am Dienstagabend: Die Partei und das Land wieder einen, das bestmögliche Austrittsabkommen mit der EU aushandeln und dafür sorgen, dass Großbritannien „für alle funktioniert“. Von den Kandidaten sei nur sie zu allen drei Dingen in der Lage. Zudem sei klargeworden, dass nur sie „auf die Unterstützung der gesamten Konservativen Partei zählen kann.“

[1][May galt schon vor der ersten Abstimmungsrunde als Favoritin.] Neben ihr sind noch die Staatssekretärin im Energieministerium Andrea Leadsom und Justizminister Michael Gove weiter im Rennen. Sie erhielten jeweils 66 und 48 Stimmen. Cameron hatte nach der Brexit-Abstimmung vom 23. Juni seinen Rücktritt angekündigt. May hat angekündigt, das Ergebnis des Referendums nicht anfechten zu wollen.

6 Jul 2016

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