taz.de -- Kreditwürdigkeit der EU: Runter geht's

Als Reaktion auf das Brexit-Votum hat die Ratingagentur Standard and Poor's die Kreditwürdigkeit der EU um eine Stufe gesenkt.
Bild: Der Daumen senkt sich ein wenig: Standard & Poor's in New York

Brüssel afp | Als Reaktion auf das Brexit-Votum hat die Ratingagentur Standard and Poor's die Kreditwürdigkeit der Europäischen Union um eine Stufe abgesenkt. Nach dem Referendum habe S&P seine Meinung über den Zusammenhalt innerhalb der EU überprüft und bewerte diesen jetzt „eher als neutralen denn als positiven Ratingfaktor“, teilte S&P am Donnerstag mit.

Demnach stufte S&P die EU von AA+ auf AA ab, was immer noch das dritthöchste Level bedeutet. Der Ausblick bleibt demnach stabil, was bedeutet, dass die Ratingagentur damit rechnet, dass die Kreditwürdigkeit der EU mittelfristig nicht weiter herabgestuft werden muss.

Am Montag hatten die Ratingagenturen S&P und Fitch die Kreditwürdigkeit Großbritanniens herabgestuft. Die Agenturen verwiesen auf die unsichere Lage nach dem Brexit-Votum. Sie verbanden ihre Entscheidung mit einer negativen Perspektive, womit weitere Herabstufungen möglich erscheinen.

Standard & Poor's erkannte Großbritannien nach einem halben Jahrhundert den AAA-Beststatus ab und senkte die Kreditwürdigkeit um zwei Stufen auf AA. Die von dem Ergebnis des Brexit-Votums ausgehende „Unsicherheit“ rechtfertige die bisherige Bestnote nicht mehr, erklärte S&P.

1 Jul 2016

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