taz.de -- Konflikt um das Südchinesische Meer: Indonesische Warnschüsse

Die indonesische Marine feuert auf chinesische Fischer – behauptet Peking. „China verurteilt solch exzessive Gewalt“, sagte ein Sprecher des Außenministeriums.
Bild: Bereits im Mai 2015 war ein chinesisches Fischerboot vor Aceh von Indonsien gesprengt worden

Peking dpa | China hat mit scharfem Protest auf einen erneuten Zwischenfall im Südchinesischen Meer reagiert, bei dem Militärschiffe aus Indonesien chinesische Fischer bedrängt und beschossen haben sollen. „China verurteilt solch exzessive Gewalt“, sagte ein Sprecher des Außenministeriums laut Medienberichten aus Peking vom Montag.

Wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete, soll sich der Zwischenfall am Freitag in einem Seegebiet ereignet haben, wo Chinesen „traditionell“ fischen, das aber von beiden Länder beansprucht wird. Ein chinesischer Fischer wurde demnach verletzt, sieben Seeleute wurden von Indonesien in Gewahrsam genommen.

Laut einer Mitteilung der indonesischen Marine feuerte ein Kriegsschiff am Freitag „Warnschüsse“, nachdem zwölf ausländische Schiffe beim Fischen in indonesischen Gewässern gesichtet wurden. Die Crew eines chinesischen Bootes sei festgenommen worden.

China beansprucht etwa 80 Prozent der rohstoffreichen Gewässer, teils bis vor die Küsten der Nachbarstaaten Philippinen, Vietnam sowie anderer Länder, was immer wieder zu scharfer Kritik an Peking führt. China hat unter internationalem Protest an mehreren Riffen Land aufgeschüttet und Militärinstallationen gebaut.

Die USA, die ihren Einfluss in der Region in Gefahr sehen, haben ebenfalls ihre militärische Präsenz mit Kriegsschiffen und Überwachungsflugzeugen ausgeweitet. Zuletzt hatte es nach einer Entschärfung des Konflikts ausgesehen. Bei den deutsch-chinesischen Regierungskonsultationen vergangene Woche vereinbarten beide Seiten, eine „friedliche Lösung territorialer Streitfragen“ anzustreben.

20 Jun 2016

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