taz.de -- Kämpfe im Irak: Jagd auf letzte IS-Kämpfer
Regierungstruppen machen sich auf die Suche nach verschanzten Dschihadisten in Falludscha. Am Freitag hatte sie den Großteil der IS-Hochburg erobert.
Bagdad afp | Die irakischen Regierungstruppen haben sich am Wochenende auf die Suche nach den letzten in Falludscha verschanzten Kämpfern der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) gemacht. „Eliteeinheiten rücken vor, um die nördlichen Viertel zu befreien“, sagte Generalleutnant Abdulwahab Saadi. Am Freitag hatte das Militär den Großteil der einstigen IS-Hochburg zurückerobert und den Extremisten damit eine der herbsten Niederlagen seit mehr als zwei Jahren zugefügt.
„Wir haben die Befreiung von Falludscha versprochen und wir haben die Stadt zurückerobert“, sagte Ministerpräsident Haider al-Abadi Abadi in einer Fernsehansprache. „Unsere Sicherheitskräfte kontrollieren die Stadt bis auf einen kleinen Teil.“ Auf dem Sitz der Regionalregierung hatten Soldaten die irakische Nationalflagge gehisst. Das zeige „die Wiederherstellung der staatlichen Autorität“ in Falludscha, sagte der oberste Polizeichef des Landes, Raed Schaker Dschaudat.
Falludscha liegt nur 50 Kilometer westlich der Hauptstadt Bagdad und war seit 2014 vom IS kontrolliert worden. Die irakische Armee startete Ende Mai eine groß angelegte Offensive, um die Stadt zurückzuerobern. Tausende Menschen flohen in den vergangenen Wochen vor den Kämpfen, andere Bewohner saßen in der Stadt fest. Laut irakischen Sicherheitsverantwortlichen gelang es offenbar vielen IS-Kämpfern, sich unter die flüchtende Zivilbevölkerung zu mischen und aus der Stadt zu entkommen.
Nach der Rückeroberung von Falludscha ist Mossul die letzte große IS-Bastion im Irak. Die Truppenoffensive auf die Großstadt ist in vollem Gange. Regierungschef Al-Abadi hat schon mehrfach versprochen, die IS-Extremisten „bald“ auch aus Mossul zu vertreiben.
19 Jun 2016
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